Sensibilisierungskampagne für Rechte von Saisonarbeitern gestartet. Sie will faire und sichere Arbeitsbedingungen schaffen.
Mit der jetzt gestarteten Sensibilisierungskampagne «Rights for all Seasons» will die Europäische Arbeitsbehörde (ELA) auf die Notwendigkeit aufmerksam machen, faire und sichere Arbeitsbedingungen für Saisonarbeitskräfte in den EU-Ländern zu fördern.
Wie die Behörde vergangene Woche in Bratislawa mitteilte, wird das Vorhaben unter anderem zusammen mit der EU-Kommission, dem Europäischen Portal zur beruflichen Mobilität (EURES) sowie Sozialpartnern durchgeführt.
850’000 Saisonarbeiter
Die Kampagne soll von Juni bis Oktober dieses Jahres laufen. Die Europäische Arbeitsbehörde schätzt, dass jedes Jahr bis zu 850’000 EU-Bürger ausserhalb ihres Herkunftslandes Saisonarbeit leisten. In diesem Zusammenhang unterstrich die ELA, dass mobile Saisonarbeiter in einem anderen EU-Land dieselben Ansprüche auf faire Arbeitsbedingungen mit denselben Arbeits- und Sozialrechten hätten wie einheimische
Kräfte.
Allerdings seien sie aufgrund des vorübergehenden Charakters ihrer Tätigkeit anfälliger für prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Betrug und Missbrauch durch ihre Arbeitgeber. Hinzu komme, dass die Corona-Pandemie die Bedingungen von Saisonarbeitern verschlimmert und sie erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt habe.
Aufklärungsarbeit leisten
Ziel der Kommunikationskampagne sei es daher mobile Saisonarbeitskräfte und deren Arbeitgeber für die bestehenden Rechte, Pflichten und Beratungsangebote zu sensibilisieren. Dazu gehört laut ELA auch ein Aktionsplan für Saisonarbeitskräfte, über den in Form von Workshops mit nationalen Verwaltungen und Sozialpartnern informiert werden soll. Gemeinsame Unterstützung für die Initiative äusserten der Europäische Gewerkschaftsbund für Ernährung, Landwirtschaft und Tourismus (EFFAT) und die Arbeitgeber-Gruppe (GEOPA) des EU-Ausschusses der Bauernverbände (COPA).
Die Corona-Pandemie habe die bestehenden Risiken für diese Arbeitnehmer, insbesondere in der Landwirtschaft, in Bezug auf Gesundheit und Sicherheit, prekäre Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Betrug und Missbrauch verstärkt, hiess es. Gleichzeitig hätten Arbeitgeber aufgrund von gesundheitspolizeilichen Massnahmen wie Reisebeschränkungen einem plötzlichen Arbeitskräftemangel gegenübergestanden.


