Die Europäische Kommission hat die Zulassung zahlreicher Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wenige Monate vor Ablauf um ein Jahr verlängert.
Der Brüsseler Behörde zufolge liegen für die Wirkstoffe Anträge auf Erneuerung vor, über die jedoch wahrscheinlich nicht vor Ablauf der bestehenden Zulassungen entschieden werden könne. Da sich die Bewertung der Wirkstoffe aus Gründen verzögert habe, die von den Antragstellern nicht zu verantworten seien, sei eine Verlängerung der Laufzeit der Genehmigung erforderlich.
Bei einem Teil der Wirkstoffe wird laut Kommission zudem mehr Zeit für eine Bewertung im Hinblick auf endokrinschädliche Eigenschaften benötigt.
Von der «Gnadenfrist» profitieren werden unter anderem die Fungizide Boscalid, Captan und Tebuconazol sowie das Insektizid Phosmet.
In Frankreich hatte der Verband der Erzeuger von Ölsaaten und Leguminosen (FOP) zu Jahresbeginn noch vor einem Verlust von Phosmet und daraus resultierend einem Rückgang der Rapsfläche um 300 000 ha gewarnt. Landwirtschaftsminister Julien Denormandie hatte den Wirkstoff allerdings als «problematisch» bezeichnet; nach seinen Angaben gibt es unter den EU-Mitgliedstaaten einen breiten Konsens gegen eine erneute Zulassung.