Die Milchanlieferungen seien in der Staatengemeinschaft im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,7 Prozent gesunken.
Verhaltene Nachfrage
Darüber hinaus machten niedrigere Preise die EU-Milcherzeugnisse auf dem Exportmarkt wettbewerbsfähiger. Die Nachfrage auf dem Kontinent und auf dem Weltmarkt bleibe jedoch aufgrund des Inflationsdrucks auf die Konsumenten unzureichend.
Die Ausfuhren von Butter und Käse nach China haben im vierten Quartal 2023 zugenommen, wie es weiter heisst. Der Anstieg des chinesischen Käsekonsums dürfte weiter für Bewegung am Markt sorgen. Die Nachfrage nach Milchpulver aus China bleibe jedoch gedämpft. Neben den Ausfuhren nach China hätten auch die Lieferungen in die USA im Berichtszeitraum zugenommen. Die Nachfrage aus dem Nahen Osten, Südostasien und Afrika sei weiterhin stark.
Sinkende Milchpreise
Der Rückgang der verfügbaren Buttermengen ist laut AHDB auf eine geringere Produktion, geringere Importe und höhere Exporte im vierten Quartal zurückzuführen. Die sinkenden Milchpreise und die ungünstigen Witterungsbedingungen wirkten sich auf die Milchmengen aus, was wiederum die Verfügbarkeit von Rahm für die Butterproduktion beeinträchtigt habe. Die Deckung der Nachfrage während der Weihnachtszeit habe die Ausfuhren gestärkt.
Das Käseangebot war demnach im vierten Quartal 2023 tendenziell rückläufig, was auf einen Rückgang der Produktion, relativ geringere Importe und ein robustes Wachstum der Exporte zurückzuführen ist. Die Nachfrage nach Käse sei gestiegen, da sich die wirtschaftlichen Bedingungen verbesserten. Die Nachfrage aus Australien, China, Südafrika, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA habe die Exporte angekurbelt.
Weniger Milchpulver
Das Angebot an Magermilchpulver ging im vierten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent zurück, wie AHDB weiter berichtet. Rückgänge bei der Produktion und den Importen seien weitgehend durch geringere Exporte ausgeglichen worden, die Berichten zufolge im Jahresvergleich um 15 Prozent niedriger waren. Auch die Inlandsnachfrage war den Berichten zufolge schleppend.
Das Vollmilchpulver-Angebot hat sich demnach ebenfalls verknappt, und die Lieferungen gingen im Jahresvergleich um 9 Prozent zurück. Die Produktion sei um 1 Prozent gesunken, da weniger Milch angeliefert wurde. Der grösste Teil des Vollmilchpulvers sei zur Erfüllung von Verträgen erzeugt worden. Geringere Einfuhren und eine geringere Erzeugung in Verbindung mit höheren Ausfuhren hätten zu einer Verknappung der verfügbaren Mengen geführt.
EU-Milchproduktion soll bis 2035 weiter sinken
Sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite gibt es laut AHDB Faktoren, die sich auf die Produktverfügbarkeit auswirken. Dem jüngsten Agrarbericht der Europäischen Kommission zufolge wird der Milchviehbestand in der EU mittel- bis langfristig infolge der strengeren Umweltpolitik der EU und der Mitgliedstaaten zurückgehen.
Dies sei kein ermutigendes Szenario für die Milcherzeugung und würde sie in der EU zwischen 2024 und 2035 um durchschnittlich 0,2 Prozent pro Jahr verringern. Auch die Nachfrage bleibe aufgrund des Drucks auf die Geldbörsen der Konsumenten durch steigende Kosten und die Inflation schwach.