Zwischen 2018 und 2023 gingen demnach rund 9000 Quadratkilometer an Bauflächen verloren – eine Grösse wie Zypern.
Pro Woche verschwinden fast 30 Quadratkilometer, täglich umgerechnet 600 Fussballfelder. Laut den Autoren, einem Zusammenschluss von 41 Journalisten und Wissenschaftlern aus elf Ländern, unterschätzen die Daten der Europäischen Umweltagentur (EEA) das Ausmass, das mindestens 1,5-mal höher liege. Grundlage waren hochauflösende Satellitenbilder kombiniert mit KI-Analysen.
Die Versiegelung betrifft vor allem Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete, aber auch Agrarflächen, was Folgen für Ernährungssicherheit und Gesundheit habe. «Europa hat jahrelang versprochen, beim Klima- und Naturschutz führend zu sein. Doch wir betonieren unsere Zukunft zu», kritisierte die österreichische EU-Abgeordnete Lena Schilling.
Die EU hatte 2011 eine jährliche Obergrenze von 800 Quadratkilometern und bis 2050 Netto-Null angestrebt. Doch interne politische Spannungen schwächten mehrere Umweltauflagen ab. Auch Frankreich lockerte sein «Netto-Null»-Ziel mit einem Wirtschaftsgesetz erheblich.