Gesunkene Preise für Agrarrohstoffe und weiterhin hohe Kosten für Betriebsmittel verleideten zusammen mit einer geringen staatlichen Unterstützung und ungünstigen Wetterbedingungen in vielen Teilen Europas den Bauern die Lust am Investieren. Entsprechend sackte nach Angaben des Dachverbandes der Europäischen Landmaschinenindustrie (CEMA) die Zahl der neu zugelassenen Traktoren auf ein Zehn-Jahres-Tief.
In fast allen Klassen
Laut CEMA wurden in Europa im Jahr 2024 insgesamt 144’400 Traktoren zugelassen, davon 117’900 oder 82% in der Leistungsklasse über 50 PS. Die Zahl der Zulassungen hatte im Jahr 2021 einen Höchststand erreicht und ist seitdem um 20% zurückgegangen. Gegenüber 2023 gab es zuletzt ein Minus von 8,1%.
Ein Rückgang der Schlepperzulassungen war 2024 laut CEMA in fast allen Leistungsklassen zu beobachten, mit Ausnahme der äusseren Enden. So legten die kleinsten Traktoren unter 37 PS leicht zu, während die grössten Traktoren über 250 PS einen Zuwachs von fast 20% aufwiesen. Allerdings entfielen auf die obere Leistungsklasse nur 9% der Gesamtzulassungen.
Nur wenige Länder mit Zunahme
In Deutschland wurden 2024 insgesamt 27’595 Traktoren neu zugelassen; gegenüber dem Vorjahr waren das 1’283 Stück oder 4,4% weniger. Leicht geschrumpft ist der Markt für Ackerschlepper bis 37 PS. In den mittleren Klassen von 38 PS bis 150 PS waren die prozentualen Rückgänge sogar zweistellig. In den grössten Leistungsklassen über 150 PS wurde dagegen ein leichter Anstieg verzeichnet.
Die meisten Traktoren wurden im Berichtsjahr in Frankreich neu zugelassen, nämlich 33’628 Stück. Im Vorjahresvergleich war das ein Minus von 1’737 Schleppern beziehungsweise 4,9%. Einen Anstieg der Traktorenzulassungen verzeichnete dem Cema zufolge nur eine Handvoll europäischer Länder, darunter Spanien und Portugal, wo sich die Märkte dank besserer Witterungsbedingungen von den jüngsten Tiefständen erholen konnten. Besonders stark sank die Zahl der Zulassungen in mehreren Ländern Südosteuropas.
2025 Erholung?
Der vom Cema ermittelte allgemeine Geschäftsklimaindex für die Landmaschinenindustrie in Europa hat seine Erholung zuletzt fortgesetzt, nachdem er im Februar in die Aufschwungzone eingetreten war. Im März stieg der auf einer Skala von -100 bis +100 liegende Index von -11 auf -5 Punkte.
Während die Erholung zunächst vor allem durch eine Verbesserung der allgemeinen Umsatzerwartungen getragen wurde, kam im März eine deutlich verbesserte Bewertung der aktuellen Geschäftslage zum Tragen. Für das Gesamtjahr 2025 erwarten die Umfrageteilnehmer im Durchschnitt einen leichten Anstieg ihres Umsatzes
Mit dem Verschwinden der kleineren Bauernbetriebe, wird logischerweise auch die Traktorenfabrikation Federn lassen.
In nicht allzu ferner Zeit, werden vermutlich die Lohnunternehmer Hauptkunde sein.