Der Europäische Milchverband macht immer wieder auf die schwierige Situation der europäischen Milchbauern aufmerksam. Anfang 2024 riefen EMB-Vertreter in Brüssel den Milchstreik aus.
zvg
Das European Milk Board (EMB) hat sich hinter das Positionspapier des paneuropäischen Bündnisses Good Food Good Farming zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 gestellt. Ausdrücklich begrüsst wird vom EMB, dass die Rolle der Marktregulierung von Good Food Good Farming hervorgehoben wird.
Nachhaltigkeit heisst auch kostendeckende Preise
Wie die Autoren des Papiers richtig anmerkten, habe «die Bevorzugung einer kostengünstigen Produktion, um auf den globalen Märkten wettbewerbsfähig zu sein, die Nachhaltigkeit untergraben, indem sie die Standards für Lebensmittel und Landwirtschaft gesenkt und die Einkommen der Landwirten geschmälert hat», so das Board Mitte Juni in Brüssel.
Das EMB teilt auch die Ansicht des Bündnisses, wonach «echte» Nachhaltigkeit voraussetzt, dass die Bauern in der EU faire Preise erhalten, die die tatsächlichen Kosten für die hohen Umwelt-, Tierschutz- und Sozialstandards decken. «Explizit» unterstützt das Board daher die Forderungen nach einer effizienten Agrarmarktregulierung.
Verbindliche Lieferverträge
Regulierende Massnahmen müssten dazu führen, dass grundlegend kostendeckende Preise gezahlt würden, unterstreicht das EMB. Es stellt sich auch hinter die Forderungen nach einem flexiblen Marktmanagement sowie verbindlichen Lieferverträgen zwischen Abnehmern und Produzenten in allen Mitgliedstaaten über Preis, Menge, Qualität und Laufzeit, auch für Genossenschaften. Unterstützt werden auch ein Frühwarnsystem für Agrarmarktkrisen sowie Kriseninstrumente, einschliesslich vorübergehender, verbindlicher Mengenbeschränkungen.
D en expliziten und konstruktiven Bezug von Good Food Good Farming auf das Thema Marktregulierung hält das EMB für sehr wichtig. Es gehe darum, die wirtschaftliche Basis aller Landwirte in Europa nachhaltig zu stärken und die Ernährungssouveränität der Europäischen Union zu sichern.