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Evakuiertes Brienz GR: Besuchsfenster wieder geschlossen

Die Gemeinde Albula hat nach den Besuchsfenstern am Samstag im bedrohten Bündner Bergdorf Brienz GR eine «sehr positive Bilanz» gezogen. Die Bewohnenden hätten vorwiegend kleine Sachen aus dem seit 13 Wochen evakuierten Ort geholt.

sda |

«Es ist niemand mit einem Transporter gekommen», sagte der Kommunikationsbeauftragte der Gemeinde Albula, Christian Gartmann am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ausser einem Velo seien vorwiegend Akten und andere Kleinigkeiten aus den Häusern geholt worden.

Die Stimmung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sei positiv gewesen. Sie hätten es geschätzt, dass ihrem Wunsch nach einem kurzen Besuch im Dorf stattgegeben wurde.

Während der je zweistündigen Besuchsfenster am Vor- und Nachmittag erhielten die Evakuierten zum ersten Mal seit Mitte November Gelegenheit, in ihre Häuser zurückzukehren. Die Nachfrage war so gross, dass die Gemeinde kurzfristig ein drittes Besuchsfenster einrichtete. Danach bleibt Brienz GR aber wegen der drohenden Steinlawine weiterhin evakuiert.

Strenge Zugangskontrolle

Der Zugang zum Dorf war jedoch streng reglementiert. In den je zweistündigen Besuchsfenstern am Vor- und Nachmittag durften nur je zwei Personen pro Haushalt hinein. Diese mussten sich vorab mit ihren Mobiltelefonen in einem Alarmsystem registrieren, damit sie im Notfall gewarnt werden und das Dorf schnell verlassen könnten. Die Gemeinde kündigte zudem an, eine Sirene auszulösen, sollte unmittelbare Gefahr drohen.

Auch die Gemeinde selbst nutzte gemäss eigenen Angaben die Gelegenheit eines sicheren Zutritts für dringende Arbeiten. Überwachungsanlagen konnten gewartet und zusätzliche Geräte installiert werden. Zudem wurde ein Wasserrohrbruch lokalisiert, der die Versorgung von Brienz GR mit Trinkwasser momentan unmöglich macht. Bevor eine Aufhebung der Evakuierung möglich wird, muss dieser Rohrbruch repariert werden.

Brienz GR bleibt evakuiert

Nach wie vor drohen 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein als Lawine in Richtung Dorf zu rutschen. Aktuell bewegen sie sich am steilen Hang oberhalb des Dorfs mit bis zu 40 cm pro Tag talwärts. Brienz bleibt auch deshalb bis auf Weiteres evakuiert.

Auch wenn die Wahrscheinlichkeit weit grösser ist, dass die Gesteinsmassen irgendwann ins flachere Gelände gelangen, sich dort verlangsamen und nicht Spektakuläres passiert, so könne eine zerstörerische Schuttlawine nicht ganz ausgeschlossen werden, erklärte Gartmann.

Felsstürze oder grosse Niederschläge auf die Schutthalde können eine solche begünstigen. Würde die Masse dann abrutschen, könnte sie innert 20 Sekunden im Dorf ankommen und dort sehr schwere Schäden anrichten.

Was passieren kann, wenn bei drohenden Naturgefahren nicht oder nicht rechtzeitig evakuiert werden kann, habe man in den vergangenen Monaten bei Murgängen und Fluten im Misox, dem Tessin oder in Spanien feststellen müssen, wo Menschen gestorben sind, so der Kommunikationsbeauftragte. Die Gemeinde Albula mache deshalb bei der Sicherheit keine Kompromisse.

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