Der vor 10 Jahren gegründete Evolèner Zuchtverein (EZV) feiert sein Jubiläum an der Ausstellung Neuland in Thun BE mit einer Ausstellung von rund 30 Tieren.
Es kommt bei einer anderen Rindviehrasse wohl nie vor, dass rund 10 Prozent der reinrassigen Population in einem Stall versammelt sind. Bei den rund 30 Tieren der Evolèner Rasse, darunter 3 Stiere, welche im Moment an der Ausstellung Neuland in Thun aufgestallt sind, ist dies aber der Fall. Denn die urwüchsige Zweinutzungsrasse aus dem Wallis ist nicht nur punkto Widerristhöhe eher klein. Auch die Population ist mit weniger als 500 Tieren im Herdebuch gering.
Dass man es nicht ganz so genau sagen kann, wie viele Herdebuchtiere es überrhaupt gibt, hängt damit zusammen, dass es zwei Herdebücher gibt. Vor zehn Jahren sei der EVZ gegründet worden, weil die Walliser Mühe gehabt hätten mit den «Üsserschwyzern» Züchterkollegen, erklärt Hugo Raaflaub von EZV. Heute sei der EZV mit rund 70 Mitgliedern in 15 Kantonen der ganz klar grössere Verband. Der Grossaufmarsch in Thun sei zwar auch ein Grossaufwand gewesen. «Es war nicht einfach, aus einer so kleinen Population so viele geeignete Tiere für die Ausstellung zu finden», erklärt Raaflaub.
Doch man verfolge auch ein ganz klares Ziel mit dem Grossauftritt in Thun: «Wir wollen Rassenpromotion betreiben, um neue Evolèner-Züchter zu finden.» Denn die Evolèner seien robust, einfach zu füttern und in der Haltung problemlos und folglich für das Berggebiet hervorragend geeignet. Es gehe darum, interessierte Züchter zu finden, welche vom «Spitzensport der Hochleistungskühe» wegkommen wollten. Doch es sei nicht nötig, den ganzen Bestand zu wechseln. Evolèner Kühe könnten problemlos mit anderen Milchviehrassen gehalten werden.