Die Perspektiven für den Schweinesektor in der Europäischen Union sind in diesem Jahr gut. Vor allem in der ersten Jahreshälfte ist gemäss einer Prognose der Rabobank mit einem weiterhin hohen Niveau der Schweinepreise zu rechnen.
Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Marke von 1,75 Euro/kg (2.11 CHF/kg) Schlachtgewicht (SG) gelegentlich überschritten werde, lautet die Vorhersage der niederländischen Rabobank.
EU: Sauenbestand verkleinert
Preisstützend wirke sich einerseits der erwartete Rückgang der EU-Mastschweineproduktion um 3,6 Prozent aus. Die Abnahme ergebe sich aus der Abstockung des EU-Sauenbestandes um 9 Prozent während des Jahres 2011. Andererseits sei mit einer stabilen Exportnachfrage und einer möglichen Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar zu rechnen.
Die Rabobank mahnt, dass die EU-Finanzkrise noch nicht überstanden sei. Darunter könne das europäische wie globale Wirtschaftswachstum leiden - mit entsprechenden Folgen für die
Schweinefleischnachfrage und somit auch für die Konsumentenpreise.
In mehreren EU-Ländern seien die Schweinefleisch-Umsätze bereits im vergangenen Jahr gesunken. In Spanien um 9 % von Januar bis Juni, in Frankreich um 3% und in Deutschland um 1% von Januar bis September.
Asiatische Einfuhren sind preisrelevant
Eine global preisstützende Wirkung wird nach Einschätzung der Experten von den chinesischen Importen ausgehen, obwohl diese 2012 eher sinken dürften. Ab Anfang Februar - nach dem Ende der Neujahrsfeiern - werde sich die Binnennachfrage saisonal bedingt bis ins dritte Quartal 2012 hinein abschwächen. In Kombination mit einem voraussichtlich zunehmenden Schweinefleischangebot aus einheimischer Erzeugung seien deshalb im Reich der Mitte in den kommenden Monaten eher anhaltend niedrige Preise wahrscheinlich. Aus diesem Grund werde die chinesische Importnachfrage gegenüber 2011 vermutlich um 18 bis 35 Prozent auf nur noch 0,8 Mio. bis 1 Mio Tonnen sinken. Das wäre aber immer noch deutlich höher als im Jahr 2009, weil 2010 die Schweinefleischimporte um 80 % bis 90 % ausgeweitet worden seien.