Die Expo Bulle vom Samstag, 25. März wurde nun wegen der BVD-Gesamtlage doch abgesagt. Hintergrund ist ein Vorfall an der Expo Sarine, der bereits am Donnerstag zur Absage der Swiss National Sale vom Freitag, 24. März geführt hatte.
Die Expo Bulle vom 25. März 2017 findet nicht statt. Das geht aus einer Info hervor, welche das OK am Donnerstagabend an die Aussteller verschickte. Für die Gründe, welche zu diesem Entscheid führten, wird auf eine E-Mail verwiesen, welche am Freitag raus geht.
Bereits im Verlauf des Donnerstags hatte das OK der Swiss National Sale vom Vorabend der Expo Bulle mitgeteilt, dass die Auktion nicht durchgeführt werde. Das OK der Sale begründete dies mit der angespannten Lage bei den BVD-Fällen.
Zu wenig Tiere
Aufgrund der Ereignisse der vergangenen Tage habe das Organisationskomitee entschieden, die Austragung der EXPO Bulle 2017 abzusagen, heisst es in einer Mitteilung vom Freitagmorgen. "Nachdem Anfang Woche aufgrund eines Vorfalls an der EXPO Holstein Sarine bekannt wurde, dass gewisse Züchter nicht davor zurückschrecken, mit offenbar unrichtigen Angaben BVD-bedingte Betriebssperren zu umgehen und damit in völlig unakzeptabler und unverantwortlicher Art andere Bestände gefährden, ist das Vertrauen vieler Aussteller nachhaltig gestört", heisst es weiter.
Die EXPO Bulle müsse deshalb davon ausgehen, dass trotz der vorgesehenen umfassenden Massnahmen zur Reduktion der BVD-Risiken viele Züchter keine Tiere ausstellen würden und damit nicht mehr mit einer genügenden Teilnahme zu rechnen ist. "Mit der Annullation folgt das Organisationskomitee der Vernunft und dem gesunden Menschenverstand, auch wenn dieser Entscheid schwerfällt. Das Organisationskomitee schaut bereits wieder nach vorne und freut sich auf den grossen Treffpunkt der Milchviehzucht EXPO Bulle 2018. Bis dahin behalten die Nationalsiegerinnen 2016 Holstein Galys-Vray", heisst es.
Kuh aus wegen BVD gesperrtem Betrieb
Konkret ist mit dem Vorkommnissen ein Vorfall gemeint, der am vergangenen Samstag, 25. Februar, anlässlich der Expo Sarine im Espace Gruyère stattfand. Wie Recherchen des "Schweizer Bauer" zeigen, hat dort eine Red-Holsteinkuh am Wettbewerb unter dem Namen eines Züchters teilgenommen, dessen eigener Betrieb zwar nicht wegen BVD gesperrt ist. Gemäss offizieller Tiergeschichte in der TVD stand diese Kuh bis am 13. Oktober 2016 auf einem Betrieb, der in der Zwischenzeit wegen BVD gesperrt ist. Danach war die besagte Kuh aber offiziell nie mehr dort registriert, sondern bei dem Betrieb, unter dessen Namen sie an der Expo Sarine auflief.
Offenbar ist es aber so, dass genau diese Kuh vor der Expo Sarine am 22. Februar auf dem zweiten Betrieb, der wegen BVD gesperrt ist, im Rahmen der monatlichen Milchleistungsprüfung gewogen wurde, obschon sie wie bereits erwähnt gemäss offizieller Tiergeschichte seit dem 13.10.2016 nicht mehr dort stand, sondern wieder in ihrem Ursprungsbetrieb.
Kantonstierarzt bestätigt Vorfall
Der Freiburger Kantonstierarzt Grégoire Seitert bestätigt auf Anfrage, dass eine Untersuchung eingeleitet wurde: "Der Fall, den Sie beschreiben, ist potenziell illegal und ich kann Ihnen versichern, dass eine Administrativuntersuchung und eine Strafuntersuchung im Gange ist. Die ersten Massnahmen wurden bereits angeordnet."
So informierte die Expo Bulle am Donnerstagabend die Aussteller
BULLEEXPO>Sehr geehrte Damen und Herren
Das Organisationskomitee hat nach einem ausserordentlichen Treffen entschieden, die Austragung der EXPO Bulle 2017 zu annullieren.
Die Gründe welche zu diesem Entscheid geführt haben, entnehmen Sie in einem Schreiben, welches Ihnen am Freitag per E-Mail zugestellt wird.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.Das Organisationskomitee