/fileadmin/images/logo.svg

Artikel werden durchsucht.

Exportrekord – aber Käse-Importe steigen massiv

blu |

 

Der Export von Schweizer Käse ist letztes Jahr trotz Corona-Krise um 1,6 Prozent gestiegen. Rund 77‘124 Tonnen im Wert von 693,8 Millionen Franken wurden ins Ausland geliefert. Kräftig zugenommen haben die Importe, diese legten um 11,7 Prozent auf 71‘664 Tonnen zu.

 

Die Produktion von Käse ist für die Schweizer Milchbranche ein gewichtiger Faktor. Rund 45 Prozent der Schweizer Milch wird zu über 700 verschiedenen Schweizer Käsespezialitäten verarbeitet. Davon werden ungefähr 40 Prozent weltweit in über 70 Länder exportiert. Die Käse-Ausfuhren sind für die Schweizer Milchwirtschaft sehr wichtig. 

 

Neuer Rekord bei Export

 

Mit total 77'124 Tonnen exportiertem Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue wurde das Rekordjahr 2019 um 1.6% oder 1246 Tonnen übertroffen. Wertmässig steigerten sich die Exporte um 3,9 Prozent, wie Switzerland Cheese Marketing (SCM) am Dienstag mitteilte. Die Zunahme der Exporte sei solide gewesen, trotz der starken coronabedingten Einbrüche in den Monaten April und Mai. Der Erlös für die Schweizer Käsebranche betrug insgesamt 693,8 Millionen Franken (plus 3,9 Prozent).

 

Diese Zunahme sei einerseits auf die gestiegenen Exportmengen, andererseits auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Der durchschnittliche Exportpreis lag 2020 mit 9.19 Fr./kg (Grosshandelspreis) höher
als im Vorjahr (8.97 Fr./kg). Ebenso wurde 2020 mehr Schweizer Käse produziert. «Die Nachfrage
nach Schweizer Käse ist demnach 2020 auch in der Schweiz stark gestiegen», schreibt SCM.

 

Exporte von Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue von Januar bis Dezember 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode (t, Rundungsdifferenzen sind möglich).
SCM

 

Plus beim Mozzarella und Hartkäse

 

Die Exportmengen entwickelten sich je nach Kategorie unterschiedlich. Eine Zunahme von 4,3 Prozent (+354 t) auf 8’621 Tonnen gab es in der Kategorie «Frischkäse, Mozzarella, Quark». Eine Plus gab es auch in der mengenmässig wichtigsten Kategorie «Hartkäse». Hier legten die Exporte um 1’103 t (+3,2%) auf 35 142 Tonnen zu.  Eine Zunahme gab es auch beim Fondue (+223 t oder +4.9%) auf mit 4’790 Tonnen. 

 

Rückläufig waren die Exporte in der Kategorie Halbhartkäse (-191 t, -0.8%) auf 22’571 Tonnen und vor allem beim Weichkäse mit -8.5% (-52 t) auf 551 Tonnen. Der Weichkäse spielt mengenmässig aber nur eine untergeordnete Rolle.

 

Deutschland wichtigster Markt

 

Der wichtigste Absatzmarkt mit über 80% (62‘919t) bleibt weiterhin Europa. Davon importiert
Deutschland 32‘926t Schweizer Käse. «Dies entspricht gut der Hälfte der Gesamtmenge, die in die
EU exportiert wird. Danach folgen Italien mit 10‘533t und Frankreich mit 5‘839t Schweizer Käse», schreibt SCM. Dank einem optimierten Marketing-Mix habe ein Exporteinbruch im Hauptmarkt abgewendet werden können, heisst es weiter.

 

Die Ausfuhren ausserhalb Europa haben 2020 wieder zugenommen. Insgesamt wurden 14‘205t Schweizer Käse exportiert. 2019 haben sich die Exporte in Länder ausserhalb Europas um -458t (-3.2%) auf 14‘053 Tonnen zurückgebildet.

 

Sinkender Importpreis

 

Deutlich stärker zugenommen als Exporte haben die Importe. Die Corona-Krise habe die Importstatistik stark geprägt, schreibt SCM. Insgesamt wurden 71‘664 Tonnen Käse importiert. Dies entspricht mengenmässig einem Zuwachs von +7’529t oder +11.7%.

 

Der Zuwachs geht aber vor allem auf die Einfuhr von günstigem Käse zurück. Insgesamt wurden für die Importe 452,5 Millionen Franken ausgegeben, rund 19 Millionen oder 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der durchschnittliche Importpreis sank deshalb von 6.78 Fr/kg im Jahr 2019 auf 6.31 Fr./kg (Grosshandelspreis).

 

Einkaufstourismus ins Inland verlagert

 

«Unter den importieren Käsen befinden sich viele Billigprodukte, die in den Einkaufskörben preissensibler Konsumenten gelandet sind. Diese Konsumenten haben den günstigen Käse vor der Coronakrise mit hoher Wahrscheinlichkeit im grenznahen Ausland eingekauft», mutmasst SCM.

 

Durch die Corona bedingten Grenzschliessungen sei der Einkaufstourismus quasi ins Inland verlagert worden – die zusätzlich importierten Billigprodukte befänden sich nun in den Regalen der Detailhändler und seien offiziell statistisch erfasst worden.

 

Rund 82% der Importe stammen aus Italien (25’594t, +12.2%), Deutschland (19'580t, +13.8%) und Frankreich (13’490t, +6.9%). In sämtlichen Kategorien haben die Einfuhren zugenommen. Mengenmässig nahm der Import von Mozzarella, Frischkäse und Quark mit 2’997 t (+11.9%) auf 28’270 Tonnen am stärksten zu. 

 

Importe von Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue von Januar bis Dezember 2020 im Vergleich zur Vorjahresperiode (t, Rundungsdifferenzen sind möglich).
SCM

Kommentare (3)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Hinterfragendem | 03.02.2021
    Der Handel läuft...
    Frage: Meines wissens wird der meiste Käse mit einem Fettanteil von max. 3.6 % Fett hergestellt.
    Jetzt ist doch die Standart Milch 4% Fett für den Produzenten abgerechnet.
    Also bleibt auf der ganzen Export Menge 10% des produzierten Fett s in der Schweiz zurück.
    Was wiederum den "Buttermarkt belastet" Sofern es zuviel hat zahlt der Milchproduzent.
    Bei zuwenig Milchfett profitiert der Importeur ...
    Oder habe ich da einen Ueberlegungsfehler gemacht?
  • Salzbad | 02.02.2021
    SCM hat immer eine Erklärung für Alles !
    Exporte +1,6%
    Importe +11,7%
    Hauptsache die Erklärung stimmt und SCM ist zufrieden.
  • Gesunder Menschenverstand | 02.02.2021
    14000 Tonnen exportiert.
    14000 Tonnen importiert.
    Hauptsache mit Lastwagen umhergekarrt!

Das Wetter heute in

Umfrage

Sollen alle Nutztiere gesetzlichen Anspruch auf Auslauf im Freien haben?

  • Ja, wenn betrieblich möglich:
    39.87%
  • Nein:
    58.91%
  • Bin mir noch unsicher:
    0.66%
  • Halte keine Nutztiere:
    0.55%

Teilnehmer insgesamt: 1806

Zur Aktuellen Umfrage

Bekanntschaften

Suchen Sie Kollegen und Kolleginnen für Freizeit und Hobbies? Oder eine Lebenspartnerin oder einen Lebenspartner?