Konkret wurden die Ausfuhrabgaben auf Soja laut den Regierungsangaben von 33 auf 26 % und auf Soja-Nebenprodukte von 31 auf 24,5 % gesenkt.
Pixabay
Argentiniens Staatspräsident Javier Milei hat abermals an den Ausfuhrabgaben auf Agrarprodukte geschraubt, diesmal nach unten. Die Senkung werde dauerhaft sein, erläuterte Milei kürzlich in Buenos Aires. Die Reduzierung der Steuerlast für den «wichtigsten Sektor des Landes» sei der Regierung ein zentrales Anliegen.
Konkrete Entlastungen bei Soja, Fleisch und Getreide
Konkret wurden die Ausfuhrabgaben auf Soja laut den Regierungsangaben von 33 auf 26 % und auf Soja-Nebenprodukte von 31 auf 24,5 % gesenkt. Die Besteuerung des Rind- und Geflügelfleischexportes verringerte sich jeweils von 6,75 auf 5,0 %.
Die Exporte von Mais, Weizen und Sorghum werden nun noch mit jeweils 9,3 % belastet, nach zuvor jeweils 12,0 %. Bei der Ausfuhr von Sonnenblumenkernen fällt die Steuer mit 5,5 % jetzt 2 Prozentpunkte geringer aus als zuvor. Die Abgabe auf Derivate von Sonnenblumenkernen verringerte sich um 1 Prozentpunkt auf 4,0 %.
Haushaltsüberschuss als Grundlage
Der Präsident betonte, dass die Abgabensenkung nur durch einen inzwischen erzielten Haushaltsüberschuss möglich sei. Zuvor hatte es für die Reduzierung der Ausfuhrsteuer, die Milei in seinem Wahlkampf 2023 mehrfach versprochen hatte, mehrere Anläufe gegeben.
Beispielsweise waren Sojabohnen bereits zu Beginn dieses Jahres für einige Monate mit einer Exportsteuer von 26 % belegt gewesen. Eine dauerhafte Umsetzung war laut der Regierung aber an der Finanzlage des Staates gescheitert.
Kritik aus der Landwirtschaft
Während Milei die aktuelle Abgabenminderung als Erfolg feierte, blieb im landwirtschaftlichen Berufsstand die Begeisterung aus. Die Massnahme habe zwar eine «starke symbolische Wirkung», räumte der argentinische Landwirtschaftsverband FAA ein.
Die strukturellen Probleme des Sektors werde man damit aber nicht lösen. Dafür wäre eine differenziertere Politik nötig, die zum Beispiel die Unterschiede von Kleinbauern und Grossexporteuren intensiver berücksichtige.