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Extreme Dürren bringen Ökosysteme aus dem Gleichgewicht

Viele Ökosysteme halten einige Jahre moderater Trockenheit aus. Doch wenn extreme Dürren über mehrere Jahre hinweg andauern, kippt das Gleichgewicht und die Pflanzenproduktion bricht ein. Das zeigt eine internationale Studie in der Fachzeitschrift «Science». Die Hafl ist an der Studie beteiligt.

sda |

In die am Donnerstag veröffentlichte Studie flossen auch Daten aus einem Experiment auf der Thuner Allmend ein. Erhoben wurden diese von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (Hafl) der Berner Fachhochschule.

Die grosse Frage der Forschenden war: «Passen sich Ökosysteme bei anhaltender Dürre an – stabilisieren also ihre Funktion – oder werden sie mit der Zeit immer stärker geschwächt?', wie die Hafl in einer Mitteilung zur Studie erklärte. Bislang seien die wissenschaftlichen Antworten auf diese Frage nicht eindeutig gewesen.

Für die neue Studie analysierten über 170 Forscherinnen und Forscher der Colorado State University (USA) Daten von weltweit 74 Gras- und Buschlandschaften auf sechs Kontinenten.

Keine Erholung

Die Ergebnisse zeigen: Viele Ökosysteme können sich an moderate, mehrjährige Trockenheit anpassen – ihre Produktivität stabilisiert sich nach anfänglichen Verlusten. Laut den beteiligten Schweizer Forschenden Andreas Stampfli und Michaela Zeiter von der Hafl handelt es sich dabei um feuchtere, weniger wasserlimitierte Ökosysteme, wie sie auch in der Schweiz vorkommen.

Wenn jedoch extreme Trockenjahr über mehrere Jahre hintereinander auftreten, werden die Ökosysteme immer stärker geschwächt. Nach vier solchen Jahren sinkt die Produktivität um rund 160 Prozent stärker als bei moderaten Dürren.

Regenschutz für Wiesen

Auf der Thuner Allmend überdachten die Forschenden sechs Wiesenflächen mit Plexiglas-Lamellen, sodass rund 33 Prozent weniger Regen auf den Boden gelangte als üblich. Damit wird bei einem durchschnittlichen Jahresniederschlag exakt das trockenste der letzten hundert Jahre simuliert. Sechs weitere, gleich grosse Flächen ohne Plexiglas-Dach dienten der Kontrolle.

Die Entdeckung «lässt auf eine ungewisse Zukunft dieser Ökosysteme schliessen – ihre langfristige Stabilität sowie die von ihnen erbrachten Leistungen sind bedroht», schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie.

Kommentare (1)

Sortieren nach:Likes|Datum
  • Sepp Hodel | 20.10.2025
    Der Klimawandel ist der Elefant im Raum und wenn wir es nicht bald auf die Reihe kriegen, die Dekarbonisierung voranzubringen, ist die Zukunft unserer Kinder massiv gefährdet.
    Auch wir in der Schweiz müssten viel mehr tun, aber unsere Sünnelis sehen in ihrer Aversion gegen unangenehme Wahrheiten eben kein Handlungs Bedarf.
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