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Extremere Hochwasser möglich

 

Die von extremen Hochwassern verursachten Schäden können jene des «Jahrhunderthochwassers» in der Schweiz von 2005 um ein Mehrfaches übertreffen. Das zeigt ein neu entwickeltes Tool, das eine bessere Vorbereitung auf solche Extremereignisse erlauben soll.

 

Starkregen und Hochwasser in der Schweiz und insbesondere die tödlichen Fluten in Deutschland haben den vergangenen Sommer geprägt. Solche Extremereignisse werden mit der Klimaerwärmung laut dem Bericht des Weltklimarats (IPCC) häufiger und heftiger.

 

«Wir müssen das Undenkbare denken: extreme, noch nie so aufgetretene Niederschlagsszenarien sind möglich», sagte denn auch Olivia Romppainen, Professorin für Klimafolgenforschung und Co-Leiterin des Mobiliar Labs für Naturrisiken der Universität Bern, gemäss einer Mitteilung der Hochschule vom Donnerstag.

 

Koordiniert und überregional planen

 

Romppainen hat gemeinsam mit ihren Kollegen das Tool «Hochwasserdynamik» entwickelt, das erstmals für grosse Teile der Schweiz die konkreten Auswirkungen solcher Ereignisse zeigt. Indem es den Ereignisablauf für verschiedene Szenarien simuliert, soll es dazu beitragen, die Notfallplanung im Ernstfall zu verbessern und Schäden zu mindern, indem Einsätze koordiniert geplant und etwa Bevölkerungsgruppen zielgerichtet informiert werden.

 

Dies ist zentral. Denn wie die Simulationen zeigen, bewirkt ein grossräumiges Extremszenario eine «komplexe und schwierig zu bewältigende Situation, die bei den Einsatzkräften zu erheblichen logistischen und personellen Engpässen führen kann», betonen die Forschenden. Innert Kürze käme es in sehr vielen Flüssen zu Überschwemmungen, Schäden träten vielerorts gleichzeitig auf. Mit einer sorgfältigen Planung liesse sich unüberlegtes Handeln oder gar Panik vermeiden.

 

6 Milliarden Schaden

 

Die Simulationen gründen auf neun möglichen Niederschlagsszenarien. Sie erfassen die Schäden an Gebäuden, Schulen, Spitälern und Altersheimen, die Zahl der direkt betroffenen Menschen sowie das Ausmass der zerstörten Verkehrsverbindungen. «Wir sind für unsere Berechnungen von Niederschlagsszenarien ausgegangen, die extrem, aber physikalisch plausibel sind», sagte Andreas Zischg, Professor für die Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen und Co-Leiter des Mobiliar Labs.

 

Es zeigt sich, dass das untersuchte Worst-Case-Szenario zu Gebäudeschäden von knapp über 6 Milliarden Franken führt, was die ökonomischen Schäden von 3 Milliarden Franken des «Jahrhunderthochwassers» von 2005 bei Weitem übertreffen würde.

 

Tausende Strassenkilometer betroffen

 

Zudem würden in diesem Szenario derart viele Strassen unterbrochen, dass es gesamtschweizerisch Umfahrungen und Umleitungen von 3000 Kilometern bräuchte. Wie die Forschenden festhalten, sei es auch bei den «moderateren» Extremszenarien wahrscheinlich, dass die Schäden höher lägen als beim Unwetter 2005. Um künftig auch auf «Hochwasser von bisher undenkbaren Dimensionen vorbereitet zu sein», brauche es unbedingt eine koordinierte überregionale Notfallplanung, betonte der Berner Professor Zischg.

 

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken ist eine gemeinsame Forschungsinitiative des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern und der Mobiliar Versicherung. Es wurde 2013 gegründet und befasst sich mit Hochwasser, Sturm und Hagel in der Schweiz und dem Schadenpotenzial dieser Ereignisse.

Kommentare (2)

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  • Nakckomme eines Dinosauriers | 03.06.2022
    Vor 60 Mio. Jahren hatte man kein Hochwasserrisiko. Uns Menschen gab es noch nicht und wir konnten somit nicht gefährdet werden.
    Die Dinosaurier standen einfach in den Fluss und stauten so das Hochwasser zurück.
  • Beat Furrer | 03.06.2022
    Das hat nichts mit dem Klimawandel zu tun. Hochwasser gibt es alle Hundert Jahre. Im Ahrtal deutlich zu sehen.
    Was zugenommen hat, ist die Versiegelung der Böden und damit die Wassermenge, die abfliesst.
    Nicht der Klimawandel war schuld an der verheerenden Katastrophe im Ahrtal, sondern gerade die Klimapanik-Macher, die dieses Ereignis nutzen wollten um weitere Panik zu verbreiten.

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