Der Ausbau des Ökolandbaus in Frankreich stockt. Das Interesse an einer Umstellung hat spürbar nachgelassen. Hier wurde das Niveau von 2022 um 30% verfehlt. Gestiegen ist aber die Anzahl der Biobetriebe.
Die Flächen der Biobauern sind 2023 gegenüber dem Vorjahr verkleinert worden. Das zeigen die jüngsten Branchenzahlen, die von der Agentur für die Entwicklung und Förderung des ökologischen Landbaus (Agence Bio) Mitte Juni vorgestellt worden sind. Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 2,8 Mio. Hektar nach Kriterien des Ökolandbaus bewirtschaftet. Das waren 54’184 Hektar oder 2% weniger als noch 2022. Bezogen auf die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche ging der Bioanteil damit von 10,5% auf 10,4% zurück.
61’163 Biolandwirtinnen und Biolandwirte
Zurückzuführen ist der Rückzug auf ein schwindendes Interesse am Einstieg in die Biobranche. Nach den Zahlen der Agentur ist der Umfang der zertifizierten Ökoflächen auch 2023 ausgedehnt worden, und zwar um 3% auf 2,4 Mio. Hektar. Das in der Umstellung befindliche Areal ist aber drastisch geschrumpft und war mit 305’670 Hektar 30% kleiner als 2022. Vor allem bei den Flächen im zweiten und dritten Jahr der Umstellung ist der Schwund spürbar. Mit 169.367 Hektar ist das Niveau des Vorjahres um 41% verfehlt worden.
Zugelegt hat hingegen die Anzahl der Biobetriebe. Laut Agence Bio hatten sich 2023 insgesamt 61’163 Landwirte dem Ökolandbau verschrieben. Das waren 2% mehr als noch 2022. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Primärerzeuger belief sich damit auf 14,4%, nach 14,1% im Jahr davor. Im nachgelagerten Bereich der Lebensmittelkette hat sich das Wachstum indes nicht fortgesetzt. Dort waren der Agentur zufolge 26’276 Unternehmen tätig und damit 3% weniger als im Vorjahr.