Die französischen Landwirte fragen aktuell offenbar verstärkt Kredite nach. Wie die Bank Crédit Agricole am 13. September auf der Tiermesse «Space» in Rennes berichtete, belief sich im ersten Halbjahr 2022 die gesamte Kreditnachfrage bei ihr auf 4,45 Mrd. Euro (4,28 Mrd. Fr.). Das waren 8,4 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Für das gesamte Jahr rechnet die «grüne» Genossenschaftsbank mit einer Kreditvergabe von 8 Mrd. Euro (7,7 Mrd. Fr. oder sogar darüber hinaus. Der Direktor für den Agrarmarkt bei der Crédit Agricole, Jean-Christophe Roubin, stellte jedoch einschränkend fest, dass Inflation und Wetterunbilden die Ergebnisse in der zweiten Jahreshälfte beeinträchtigen könnten.
Als «sehr unsicher» ordnete Roubin die Aussichten für 2023 ein. Sollten die Getreidepreise wieder sinken, die Preise für Betriebsmittel aber hoch bleiben, könnte sich hier sehr schädlich auswirken. Im Gesamtjahr 2021 vergab die Genossenschaftsbank Kredite in Höhe von 8,28 Mrd. Euro(7,96 Mrd. Fr.), das waren 7,8 % mehr als 2020.
Am stärksten legten nach ihren Angaben die Investitionen in den Bereichen Gemüse, Getreide und Schafhaltung zu, und zwar um 17,1% beziehungsweise 11,6% und 10,4%, während die französischen Landwirte ihre Investitionen in den Segmenten Geflügel, Fleischrinder und Weinbau um 3,6% sowie 1,6% und
0,5% verringerten. Von einer «Beschleunigung» der Investitionen sprach die Crédit Agricole mit Blick auf die erneuerbaren Energien.
Der Bank zufolge erhöhten die Landwirte 2021 gegenüber dem Vorjahr die Investitionen in Biogasanlagen um
78% und in die Photovoltaik (PV) um 62%. Beispielsweise seien in der Bretagne in den vergangenen 18 Monaten 211 PV-Projekte finanziert worden. Die Crédit Agricole will ihre Sparte Energiewandel deutlich ausbauen.


