In Frankreich hat die Regierung die im Rahmen des «Resilienzplans» angekündigte Unterstützung für die Tierhalter auf den Weg gebracht. Seit der vergangenen Woche können Beihilfen beantragt werden, die einen Teil des Anstiegs der Futtermittelkosten auffangen sollen.
Für ein erstes Hilfspaket für Tierhalterinnen und Tierhalter werden nach Angaben des Französischen Landwirtschaftsministeriums insgesamt 308,5 Mio Euro (321 Mio. CHF) bereitgestellt, die ausschliesslich Tierhaltern auf dem französischen Festland zugutekommen sollen. Weitere Pakete sind für die Inseln und Überseegebiete sowie für integrierte Unternehmen mit Tierhaltung geplant.
100’000 Betriebe sollen profitieren
Insgesamt hatte Paris 400 Mio Euro (416 Mio. CHF) angekündigt, die um 89 Mio Euro (92 Mio. CHF) aus der europäischen Krisenreserve ergänzt werden sollen. Ziel ist es, die Auswirkungen des Ukraine-Krieges abzufedern und den vom Anstieg der Futtermittelkosten besonders betroffenen Sektoren unter die Arme zu greifen.
Vom ersten Hilfspaket könnten offiziellen Angaben zufolge mehr als 100’000 Betriebe profitieren; je nach Grad der Abhängigkeit von zugekauftem Futter sollen zwischen 1’000 Euro (1040 CHF) und 35’000 Euro (36’422 CHF) pro Empfänger ausgereicht werden. Grundlage der Bedarfsberechnung sind laut Ministerium die Ausgaben für den Kauf von Futtermitteln im Zeitraum vom 16. März 2021 bis zum 15. Juli 2021.
«Futtermittelabhängigkeit» von mindestens 10 %
Antragsberechtigt sind Betriebe mit Kosten von mehr als 3’000 Euro (3’121 CHF) und einer «Futtermittelabhängigkeit» von mindestens 10 %. diese ergibt sich aus dem Anteil der Ausgaben für den Kauf von Futter an den Gesamtbetriebskosten.
Bei einer Abhängigkeit zwischen 10 % und 30 % erhalten die Landwirtinnen einen Pauschalbetrag von 1’000 Euro. Bei einem Anteil zwischen 30 % und 50 % werden die Mehrkosten zu 40 % übernommen. Machen die Futtermittelausgaben mehr als 50 % der Gesamtkosten aus, so übernimmt der Staat 60 % der zusätzlichen Belastung. Für die Berechnung der Mehrkosten wird laut Ministerium ein einheitlicher Satz von 40 % veranschlagt, der die voraussichtliche Steigerung in diesem Jahr abbilden soll.