In Frankreich hat es in den ersten Aprilnächten teils heftige Frostereignisse gegeben. Nach ersten Einschätzungen ist der nochmalige Wintereinbruch landesweit allerdings nicht so schwerwiegend ausgefallen wie im vergangenen Jahr.
Genauere Informationen zu den Schäden in der Landwirtschaft liegen aber noch nicht vor. Nach Angaben des staatlichen Wetterdienstes (Météo France) wurden in der Nacht zum 4. April die tiefsten Temperaturen für April seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1947 gemessen.
Im Département Marne fiel die Temperatur auf 9,3 °C unter den Gefrierpunkt. im Département Indre wurde ein Tiefstwert von minus 5,6 °C gemessen. Die Regierung rechnet in erster Linie mit Schäden im Obstbau und insbesondere für die Erzeuger von Steinobst. Premierminister Jean Castex sicherte den Betroffenen bereits Unterstützung zu und kündigte einen mit 20 Mio. Euro (21 Mo. Fr.) ausgestatteten Nothilfefonds an, der von den Präfekten verwaltet werden soll.
Für die am stärksten betroffenen Sektoren soll es laut Castex zudem ein beschleunigtes Verfahren zur Anerkennung der Schäden als Naturkatastrophe geben. Wie schon im 2021 sollen die betroffenen Betriebe ausserdem von Sozialabgaben und Steuern befreit werden. Nach einer ersten Einschätzung des französischen Bauernverbandes (FNSEA) müssen insbesondere die Obstbauern im Südwesten des Landes mit Schäden rechnen.
Neben Steinobstkulturen sollen ausserdem Äpfel und Weinberge betroffen sein. Unter anderem werden auch
im Bordeaux grosse Schäden erwartet. Schon im vergangenen Jahr hatten mehrere aufeinanderfolgende Frosteinbrüche in Frankreich schwere Schäden im Obst- und Weinbau angerichtet, die teils drastische Ernteeinbrüche zur Folge hatten.