Weniger Lebensmittel zu verschwenden, kann nach Einschätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) dazu beitragen, Hunger und Armut zu verringern.
Regierungen und Unternehmen müssten enger zusammenarbeiten, um das große Problem der weltweiten Lebensmittelvergeudung in den Griff zu bekommen, sagte der Beigeordnete FAO-Generaldirektor Ren Wang anlässlich der Eröffnung der zweiten internationalen Save-Food-Konferenz am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf; die zweitätige Tagung ist Teil der Interpack-Messe, dem weltweit wichtigsten Impulsgeber für die Verpackungsindustrie und alle verwandten Prozesstechnologien.
Während etwa 842 Millionen Menschen weltweit hungern, werden laut FAO-Angaben jährlich rund 1,3 Mrd t Lebensmittel weggeworfen oder sie gehen auf dem Weg vom Erzeuger zum Verbraucher verloren. Diese Menge an verschwendeter oder verlorener Nahrung würde rechnerisch ausreichen, um gut 2 Milliarden Menschen zu ernähren. Die FAO schätzt, dass die Weltagrarproduktion bis zum Jahre 2050 um etwa 60 % steigen muss, um dann rund 9 Milliarden Menschen zu ernähren.
Wenn es gelänge, die Lebensmittelverluste mindestens um die Hälfte zu reduzieren, müsste die Weltnahrungsmittelerzeugung in Zukunft wesentlich geringer steigen. „Wir müssen deshalb große Anstrengungen unternehmen, die Lebensmittelverluste deutlich stärker als bisher zu vermindern“, betonte Wang. Aus seiner Sicht können Regierungen und öffentliche Organisationen das Problem allerdings nicht allein bewältigen. Ihre Aufgabe sei es vielmehr, die richtigen Investitionsbedingungen für den Privatsektor zu schaffen, um das Problem zu lösen. Nur die Lebensmittelerzeuger könnten die Nahrungsmittelverluste entscheidend verringern, erklärte der Beigeordnete FAO-Generaldirektor.