Während den Festtagen präsentieren wir euch in regelmässiger Folge Artikel, die 2024 auf reges Interesse gestossen sind. Dieser Artikel wurde am 16. April 2024 erstmals publiziert.
Auf der Al-Safi-Farm werden 50’000 Milchkühe gehalten – bei 55 Grad Aussentemperatur. Jeder Stall ist rund 500m lang und für 1500 Kühe ausgelegt. Der Wasserbedarf dieser XXL-Wüstenfarm ist enorm hoch. Das geht zulasten der Grundwasservorräte, die langsam zur Neige gehen. Das Grundwasser wird mittlerweile aus 2km Tiefe gefördert. Es ist 70 Grad heiss und muss zunächst abgekühlt werden.
800’000 Kilo Milch am Tag
Gegen den Hitzestress der Tiere nutzen die saudischen Farmer Ventilatoren und Wasservernebler. Sie sorgen in den Ställen für eine konstante Temperatur von 27 Grad. Um 1kg Milch zu erzeugen, verbraucht allein die Stallanlage 100 Liter Wasser. Für die gesamte Milchproduktion kommt damit ein Wasserverbrauch von 80 Mio. Litern pro Tag zusammen.
Die Kühe werden viermal pro Tag in Melkrobotern gemolken. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt 40kg pro Tag. Insgesamt sind das bis zu 800’000kg Milch pro Tag. Pro Tag werden rund 65 Kälber geboren.
Futter bald aus Afrika
Das Futter wird aus der ganzen Welt importiert. Um den Wasserverbrauch in der Wüste nicht noch weiter zu erhöhen, dürfen keine Futterpflanzen angebaut werden. Pro Tag benötigt die Farm 1300t Futter. Nebst Heu kommen Cornflakes aus den USA in die Ration.
Wie «RTL» berichtet, soll das Futter künftig aus dem afrikanischen Staat Sudan stammen. Dort will die Al-Safi-Farm nach eigenen Angaben zusammen mit Investoren ein grosses landwirtschaftliches Unternehmen aufbauen. Der Betrieb soll künftig Mais, Hirse und Gräser zu den Wüsten-Kuhställen nach Saudi-Arabien liefern.
Danone gehört die Mehrheit
Die Al-Safi-Farm wurde gemäss «NTV» 1981 gegründet. Aufgebaut hat sie die saudische Königsfamilie. Al Safi entwickelte sich rasch zur grössten Molkerei des Landes und bald der Welt. An der Molkerei beteiligt ist der französische Milchkonzern Danone. 2001 hat der Verarbeiter eine Beteiligung von 50,1 Prozent erworben. Aus der Milch werden unter Marke «Al Safi Danone» Milchgetränke, Joghurts oder Käse hergestellt, insgesamt über 80 Milchprodukte.
Saudi-Arabien ist gemäss «RTL» aber im weltweiten Vergleich ein eher kleiner Player in der Milchproduktion: 2023 produzierte der Wüstenstaat 0,2 Prozent der weltweiten Milchmenge aus Kuh- und Büffelmilch.
Es ist jammerschade das die Welt wegen den einfältigen Menschen zugrunde geht . Es gibt nichts aber auch gar nichts was der Mensch im laufe der Zeit zum Wohle der Natur der ganzen Menscheit in die Realität umgesetzt hat....ein Schwachsinn volgt auf den nächsten Schwachsinn......
50 000 Kühe mit 40 Liter Tagesmilch ergäbe nach Adam Riese 2 Mio Liter pro Tag.
Getitelt wird 800 000 Liter!
Also doch nur 16 Liter pro 24 h bei viermaligem Melken!
Also doch auch noch Hitzestress mit 27 Grad!
Auch denen brächte das Slick- Gen Einsparungen bei Wasserverbrauch und bessere Produktion und Reproduktion!
Totaler Blödsinn einer zerstörenden und ineffizienten Landwirtschaft in Sachen Wasser, Boden, CO2 Fussabdruck und Tierwohl.
Unsere so kritisierte Milchproduktion ist da ein Vielfaches nachhaltiger, obwohl wir auch noch dazulernen könnten (bessere Grasbestände, bedeckte, regenerative Böden, thermotolerante Genetik in Feld und Stall) und somit gleichzeitig produktiver und umwelt- und tierfreundlicher werden könnten, so dass unter dem Strich alle profitieren, auch der Milchviehhalter dank fruchtbaren, älter werdenden Kühen mit hoher Fruchtbarkeit und Leistungsvermögen mit weniger erforderlichen Nachzucht! Nur so kommen wir den Klima- und Betriebszielen näher!
Hallo Ruedi
ich glaube eher, dass das Wort Kühe für den gesamten Rinder bestand gewählt wurde. Mit 23 - 24000 Geburten im Jahr stimmt die Rechnung einigermassen.
Sonst bin ich mit deiner Analyse völlig einverstanden, insbesondere auch unsere kleinen Hausaufgaben, dann hat am Markt unsere Milch auch einen Platz.
Hier scheint Selbstversorgung mit einem solchen Riesenaufwand noch wichtig zu sein; im Gegensatz zur Schweiz.
Raubbau im grössten Ausmass
Und die Welt schaut zu