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Farm-to-Fork: Angst vor Produktionsverlagerung

AgE |

 

Vor Produktionsverlagerungen in Drittländer bei Umsetzung der Farm-to-Fork-Strategie warnt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP). 

 

Sollten die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Massnahmen kommen, rechnet der Verband mit einer flächendeckenden Extensivierung, einem dadurch steigenden Importbedarf und Verlagerungseffekten bei den globalen Warenströmen.

 

Der Brüsseler Farm-to-Fork-Strategie setzt die Förderunion Vorschläge für eine nachhaltige Intensivierung zur Optimierung der Flächenproduktivität im Pflanzenbau mit erweiterten Fruchtfolgen in Verbindung mit einer umfassenden Digitalisierung entgegen.

 

Konsequenzen nicht genügend reflektiert

 

Dieser technologische Schritt sei Voraussetzung, Optimierungsreserven im Produktionsmanagement zu heben und zugleich einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Ökonomie, der Ökologie und zur Steigerung des Klimaschutzbeitrags zu leisten.

 

Stattdessen setze die EU-Kommission auf Vorgaben, ohne die möglichen Konsequenzen ausreichend zu reflektieren. Allerdings laufe die Zeit nicht nur beim Klimaschutz davon, stellte die UFOP fest.  Dabei werde die Landwirtschaft als Biomasselieferant für die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in der Bioökonomie zur stofflichen und vor allem energetischen Nutzung immer wichtiger.

 

Grosses Interesse aus Praxis

 

Die Produktion und Verarbeitung von Biomasse zur Herstellung treibhausgasarmer Kraftstoffe und dabei anfallenden Proteinfuttermitteln leistet nach Überzeugung der Förderunion in Verbindung mit stetig verschärften Anforderungen an die Nachhaltigkeitszertifizierung einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Futtermittel- und Energieimporten.

 

Diese Leistung gehe über den reinen Klimaschutz hinaus. Der aktuellen Energiepreisexplosion und der Verunsicherung bei der Energieversorgung müsse mit allen erneuerbaren Optionen der Energiebereitstellung entgegengetreten werden. Gleichzeitig müsse das „Multitalent Biomasse“ als speicherbarer und steuerbarer Energieträger als eine wichtige Säule der Energiewende weiterentwickelt werden, mahnte die UFOP an.

 

Die landwirtschaftlichen Betriebe selbst böten eine Vielzahl von Möglichkeiten der innerbetrieblichen Nutzung. Die grosse Resonanz auf das Energieeffizienzprogramm des Bundeslandwirtschaftsministeriums belege das grundsätzlich grosse Interesse aus der Praxis, diesen Anpassungsprozess anzunehmen.

Kommentare (1)

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  • Charlotte Kinnewig | 20.03.2022
    Ich muß vorausschicken, daß ich als Deutsche und Nicht-Landwirtin sehr abstrakt argumentieren muß und - das ist meine ständige Sorge - möglicherweise nicht alle wichtigen Randbedingungen beachte, so daß ich möglicherweise zu falschen Schlüssen komme. Mich motiviert das Problem der Produktionsverlagerung.

    Die Grundsatzdiskussion tobt auch bei uns und eine Versöhnung der Ansichten kann ich noch nicht entdecken.

    Einige meinen, die ökologischen Probleme seien derart gravierend, daß eine Anpassung aus rein ökonomischen Motiven sinnvoll sei (Prof. F. Taube, Universität Kiel). Er sieht kaum Möglichkeiten, den Output zu steigern - das yield gap sei in Deutschland fast geschlossen. Im Gegenteil könne sogar der theoretische Mehrertrag neuer Sorten in der Praxis nicht erzielt werden, da die Bodenqualität nicht (mehr) ausreiche. Der Einfachheit unterstelle ich, daß sich die Verhältnisse in den Ackerbau-Lagen der Schweiz nicht wesentlich unterscheiden.

    Andere dagegen betonen geostragische(!) Aufgaben der Landwirtschaft, die ich Lichte der gegenwärtigen Krise nötig machen, die Nachhaltigkeit und Produktivität zu steigern und dabei Nachhaltigkeit nicht auf Kosten der Produktivität zu steigern. Dazu gehöre auch die Beachtung der Tatsache, daß Pflanzenproduktion zwecks Energieerzeugung ggfs. Nahrungsmittelproduktion konkurrenziere und deswegen Vorschriften zur Beimischung überdacht werden sollten. (Prof. St. von Cramon-Taubadel, Universität Göttingen)

    Da in Deutschland eine harmonische Produktion für Teller, Tank und Trog nicht möglich ist, weil unsere Lebensweise die Produktionsmöglichkeiten überfordert, geht man davon aus, daß die Tierbestände massiv abgesenkt werden müssen. So wünschenswert das auch aus ökologischer und ethischer Sicht auch ist, so befürchten Produzenten massive Produktionsverlagerungen.

    Ich möchte gern erfahren, wie man dem aus Ihrer Sicht entgegenwirken könnte - denn Produktionsverlagerungen sind ausgesprochen unerwünscht und nachteilig. Aus Sicht der Produzenten wie auch derjenigen, denen Klimaschutz und eine gerechtere Weltagrarpolitik am Herzen liegt.

    Danke.

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