Auch in Irland sind die Preise für Düngemittel oder Treibstoff massiv gestiegen. - zvg
Mit Blick auf die anhaltend hohen Betriebsmittelkosten infolge des Ukraine-Krieges haben die irischen Landwirte dringend weitere Entlastungen angemahnt.
Nach Angaben des Bauernverbandes (IFA) sind in Irland die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um 19,2 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum hätten jedoch die Preise für Betriebsmittel insgesamt um mehr als 28 % zugelegt. Düngemittel seien beispielsweise um 180 % teurer geworden, Kraftstoffe um 38,5 %, Strom um 22 % und Futtermittel um 20 %.
«Nicht mehr tragbar»
«Das ist auf dem derzeitigen Niveau einfach nicht tragbar», erklärte die im IFA für die Agrarwirtschaft zuständige Vorsitzende Rose Mary McDonagh. Von den Landwirten könne nicht erwartet werden, dass sie einfach weitermachen, die Ungewissheit in Kauf nehmen und Verluste akzeptieren, um die Ernährungssicherung der irischen Verbraucherinnen zu gewährleisten.
McDonagh warnte, dass viele Landwirtschaftsbetriebe einfach aufgeben werden, wenn sich nicht bald etwas ändere. Notwendig sei daher ein vorausschauendes und schnelles strategisches Handeln, sowohl von Regierungsseite als auch von der gesamten Wertschöpfungskette.
Kosten nicht auf Bauern abschieben
Die Verbandsvertreterin machte deutlich, dass Landwirte «nicht den Luxus» hätten, zusätzliche Produktionskosten weiterzugeben. Es könne nicht sein, dass sie das gesamte Risiko und die Kosten der Energiekrise tragen müssten. McDonagh forderte dringend, detaillierte Bestandsaufnahmen bei den vorhandenen Düngemitteln, Kraftstoffen und Futtermitteln zu machen.
Ausserdem sollte Landwirtinnen und Lohnunternehmen ein Vorrang bei der Belieferung eingeräumt werden, um die Lebens- und Futtermittelsicherheit zu gewährleisten. Die vom Dubliner Landwirtschaftsministerium bislang aufgelegten Massnahmen seien «wichtige erste Schritte», doch es werde weitere Unterstützung benötigt.
