Die Farmer in NSW schlagen nun Alarm und fordern neben einer intensiveren Bekämpfung auch Kontrollpunkte für die Biosicherheit zwischen den zwei Bundesstaaten.
Gefahr für Mensch und Vieh
Eine im Auftrag der australischen Regierung durchgeführte Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass zukünftig nach Ameisenbissen jährlich bis zu 140’000 Menschen eine Krankenhausbehandlung benötigen und 3’000 eine lebensgefährliche allergische Reaktion zeigen könnten, wenn keine entscheidenden Bekämpfungserfolge gelingen.
Die Farmer in NSW fürchten beim Vordringen der Ameisen neben Quarantäneauflagen, die ihre Arbeit und Vermarktung behindern, auch um das Vieh und den Aufwuchs ihrer Pflanzen. Es sei bekannt, dass Feuerameisen junge Tiere in Augen, Mund und Nase stechen, was zu Blindheit und Erstickung führe. Auch hinderten sie das Nutzvieh daran, Futter oder Wasser zu erreichen, was Hunger und Dehydrierung bewirke.
Gefahr für Pflanzen
Mehr als 50 Agrar- und Gartenbaukulturen sowie Rasen- und Baumschularten würden durch Feuerameisen befallen, die sich durch in Wurzeln und Stängel der Pflanzen graben, so die Farmer. In den USA hätten diese Schädlinge einige Kartoffelerträge um ein Drittel und einige Maisernten um zwei Drittel reduziert, mahnten die Landwirte.
Die Politik ist sich des Problems durchaus bewusst. Kürzlich kündigte Australiens Landwirtschaftsminister Murray Watt an, die Mittel für das Ameisenbekämpfungsprogramm in diesem Jahr um das Vierfache auf 60 Mio. Aud (34,8 Mio. Fr.) aufzustocken. «Die Feuerameisen sind eine erhebliche Bedrohung für die Landwirtschaft, die Artenvielfalt und die öffentliche Gesundheit», betonte Watt. Die zusätzlichen Mittel sollen helfen, deren weitere Verbreitung zu verhindern.
Für die Geschäftsführerin des Spitzenverbandes im Gartenbau, Joanna Cave, ist die Finanzierung jedoch unzureichend, da sie deutlich unter der von Experten genannten Summe für eine erfolgreiche Bekämpfung liege. Rote Feuerameisen könnten leicht in Baumschulpflanzen, im Boden und auf Maschinen transportiert werden, warnte sie.