Jonas Ingold
Die Farmer im Vereinigten Königreich haben im Kalenderjahr 2020 erneut Einkommenseinbussen verkraften müssen. Das geht aus der vorgelegten Schätzung des Gesamteinkommens aus der Landwirtschaft (TIFF) hervor.
Nach Angaben des Londoner Landwirtschaftsministeriums (DEFRA) ging das TIFF im Berichtsjahr gegenüber 2019 um 133 Mio £ (163 Mio Franken) oder 2,5% auf 5,121Mrd £ (6,27 Mrd Franken) zurück; die Zahlen sind nicht inflationsbereinigt. In seiner ersten Schätzung im Mai war das Agrarressort noch von einem grösseren Einkommensrückgang ausgegangen.
Ausschlaggebend für die rückläufige Entwicklung war laut Ministerium die pflanzliche Produktion, deren Gesamtwert gegenüber 2019 um 990 Mio £ (1,2 Mrd Franken ) auf 9,029 Mrd £ (11,38 Mrd Franken) gesunken ist.
Bereits die Aussaat des Winterweizens war von regnerischen Witterungsbedingungen behindert worden,
und bei der Aussaat des Sommergetreides herrschte im Frühjahr Trockenheit. Dies hatte eine Verkleinerung der Weizenanbaufläche um 23,6 % zur Folge; ausserdem waren geringere Erträge zu verzeichnen.
Infolgedessen sank der Wert der britischen Weizenerzeugung um 36,6%auf 1,543Mrd £ (1,89 Mrd Franken). So klein wie seit 1989 nicht mehr war im vergangenen Jahr die Rapsfläche; gegenüber 2019 wurde
das Anbauareal um28,3% eingeschränkt. Der Wert der Rapsproduktion sank entsprechend um 38,8 % 358 Mio £ (438 Mio Franken).
Besser sah es den Statistikern zufolge für die britischen Landwirte in der tierischen Erzeugung aus, deren Produktionswert um 540 Mio £ (661 Mio Franken) oder 3,7 % auf 15,122 Mrd £ (18,52 Mrd Franken) zulegte. Laut dem DEFRA wird der Wert der tierischen Produktion hauptsächlich von der Fleischerzeugung und nicht durch tierische Erzeugnisse wie Milch bestimmt.
Ebenfalls positiv auf das TIFF schlugen sich die geringeren Ausgaben für Vorleistungen nieder, die mit insgesamt 16,708 Mrd £ (20,40 Mrd Franken) um 406 Mio £ (497 Mio Franken) oder 2,4 % niedriger ausfielen als 2019.