In der Schweiz gibt es 189 Arten von Bodenflechten. Zu diesem Schluss kommt das erste flächen-deckende Inventar dieser Lebewesen. Besonders häufig sind Flechten in trockenen oder kalten Lebensräumen, in denen die Konkurrenz durch Blütenpflanzen klein ist.
Die Forscher suchten eine Fläche von 310 Quadratkilometern in der ganzen Schweiz nach Bodenflechten ab, wie der Informationsdienst Biodiversität Schweiz mitteilte. Die 189 gefundenen Arten machen etwa 70 Prozent all jener Flechtenarten aus, die laut Kontrollliste der Schweizer Flechten als mehrheitlich bodenbewohnend gelten.
Flechten sind symbiotische Lebensgemeinschaften zwischen einem Pilz und Algen oder Blaualgen. Die Algen versorgen den Pilz mit Nährstoffen, der Pilz schützt die Algen dafür vor raschem Austrocknen. Flechten wachsen auf Baumrinde, Gesteinen, Böden und selbst auf verrostetem Metall.
Flechten reagieren empfindlich auf Schadstoffe. Je dreckiger die Luft, desto weniger Flechten besiedeln die Baumstämme. Die Nahrung nehmen sie praktisch ungefiltert über die Luft und den Regen auf.