Die UNO hat sich zutiefst besorgt angesichts der Gesundheitslage und der Nahrungsmittelversorgung in Nordkorea gezeigt. Rund 18 Millionen der 25 Millionen Einwohner des Landes benötigen demnach «in irgend einer Form humanitäre Hilfe».
Mehr als drei Viertel der Gesellschaft litten unter einer unsicheren Nahrungsmittelversorgung, heisst es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der UNO-Vertretungen in Pjöngjang.
Die hohe Zahl an Mangelernährten sei ein Problem für die öffentliche Gesundheit und gefährde vor allem Frauen und Kinder unter fünf Jahren. Unterernährung sei ausserdem ein Grund für die hohe «Mütter- und Kindersterblichkeit» in Nordkorea. Der UNO-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) zufolge waren zwischen 2014 und 2016 geschätzte 41,6 Prozent der nordkoreanischen Bevölkerung unterernährt. In den Jahren 2005 bis 2007 waren es demnach 35,5 Prozent.
Nordkorea litt Ende 2015 unter den Folgen zweier aufeinander folgender schwerer Dürren, wie der Bericht ausführte. Die Ernte brach demnach um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Auch der erschwerte Zugang zum Gesundheitssystem, zu sauberem Wasser sowie zu Sanitär- und Hygieneanlagen wirke sich schlecht auf die öffentliche Gesundheit aus.
Das streng abgeschottete kommunistische Land ist von internationalen Hilfen abhängig. Wegen der höchst umstrittenen Atompolitik des Landes waren die Hilfen insbesondere aus Südkorea und den USA zuletzt aber erheblich zurückgefahren worden. Die UNO beklagte daher, dass die humanitäre Lage in Nordkorea auf der «globalen Agenda vergessen» werde.