Die Biodiversität in der Agrarlandschaft hängt entscheidend von der Grösse der Felder ab. Zumindest haben diese Schlussfolgerung jetzt Forscher der Georg-August-Universität Göttingen aus dem EU-Verbundprojekt „FarmLand“ gezogen, dessen Ergebnisse sie in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA“ (PNAS) veröffentlicht haben.
In dem Projekt habe sich herausgestellt, dass vor allem eine Verkleinerung der Ackerflächen auf weniger als 6 Hektaren zu einer stark erhöhten Artenvielfalt führe, weil auf diese Weiseviele Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten unterschiedliche Ressourcen nutzen könnten. Kleine Felder und wechselnde Bepflanzung könnten erheblich zur Bekämpfung der dramatischen Biodiversitätskrise bei Insekten und Vögeln beitragen. Auf Ergebnisse eines anderen Verbundvorhabens zum Thema Artenvielfalt und Landwirtschaft wies vorige Woche die Universität Hamburg hin.
Sie habe zusammen mit internationalen Forschern Prognosen für weltweit 33 artenreiche und gleichzeitig besonders bedrohte Gebiete erstellt. Demnach verlören voraussichtlich neun bis 13 dieser 33 Areale in den kommenden 30 Jahren, wegen der Ausbreitung landwirtschaftlicher Flächen, ihre gesamte unberührte Vegetation. Die Landwirtschaft könne also kurzfristig grosse Zerstörung anrichten. Die Regierungen der Welt sollten sich daher zu einem nachhaltigen Landmanagement verpflichten.