Ab 2013 kann die Terralog der Firma Zweifel keine Chipskartoffeln mehr liefern. Neu kommt die Fenaco zum Zug.
Im Moment neigt sich die Kartoffelernte dem Ende entgegen. Die Übernahme erfolgt relativ ruhig, Angebot und Nachfrage sind mehr oder weniger ausgeglichen. Hinter den Kulissen wird aber bereits über die kommende Kartoffelkampagne diskutiert.
Bei den Abnehmern kommt es ab 2013 zu einer bedeutenden Änderung, was die Lieferantenstruktur bei den Chipskartoffeln betrifft. Bislang haben die Produzenten der Kartoffel-Zentrale Amt Burgdorf (KAB) in Alchenflüh BE der Zweifel-Pomy AG gemäss Marktkennern rund 5’000 Tonnen Chipskartoffeln über Terralog geliefert. Dieses Jahr dürfte es das letzte Mal sein.
Laut Fritz Kunz, Präsident der KAB, habe die Firma Zweifel entschieden, dass ab der nächsten Ernte alle Chipskartoffeln über die Fenaco bezogen werden. Damit verliert die Terralog einen wichtigen Kunden. «Wir sind über diesen Entscheid sehr enttäuscht und haben noch alles versucht, damit es nicht so weit kommt», erklärt Kunz.
Längere Transportwege
Der Entscheid trifft die KAB-Produzenten unverhofft. Erst im März 2011 hat die Terralog in Kirchberg BE ein topmodernes Leistungszentrum für die Lagerung, Aufbereitung und Verpackung von Kartoffeln in Betrieb genommen. Finanziert haben es zur Hälfte die KAB-Produzenten und die Geiser agro.com AG in Langenthal BE auch in der Hoffnung, für ihre Kartoffeln in Zukunft kurze Transportwege zu haben.
Für Bauern ändert wenig
Weshalb die Firma Zweifel ausgerechnet jetzt, nachdem der bisherige Geschäftsführer der KAB zur Fenaco wechselte, bloss noch einen Lieferanten will, darüber wird spekuliert. Mathias Adank, Geschäftsführer der Zweifel AG, will diese Gerüchte und den Entscheid zum Ausstieg bei der Terralog nicht kommentieren. «Für uns ist es entscheidend, dass jeder Produzent, der bisher für uns Chipskartoffeln angebaut hat, das weiterhin kann. Diese Zusage haben wir auch schriftlich von unserem Lieferanten eingefordert», erklärte er gegenüber dem «Schweizer Bauer».
Neues Lager geplant
Die Fenaco hat allen bisherigen KAB-Produzenten angeboten, dass sie weiterhin Chipskartoffeln produzieren können. Allerdings müssen die Kartoffeln nach Koppigen, Herzogenbuchsee und Bätterkinden geliefert werden. «Wir wollen in Herzogenbuchsee das alte Kartoffellager aus den 60er-Jahren ersetzen und planen einen Neubau von rund 6000 Tonnen Lagerkapazität. Allerdings muss das Projekt erst noch von der Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat abgesegnet werden», erklärt Fritz Stucki von der Fenaco.
Damit würde auch das alte Lager in Thörigen ersetzt. «Unter dem Strich bauen wir keine neue Lagerkapazität.» Neu werden die Landi Koppigen, Grauholz, Landshut und Messen die Lieferverträge für die bisherigen Produzenten für Zweifel Chips abschliessen.


