Martin Keller hat sich 15 Jahre lang bei der Fenaco für die Schweizer Landwirtschaft eingesetzt.
Daniel Salzmann
Der Bundesrat hat am 6. Juni Martin Keller in den ETH-Rat gewählt. Martin Keller tritt sein Amt am 1. August 2025 an und übernimmt die Nachfolge von Christiane Leister, die Anfang März verstorben ist, wie der Bundesrat mitteilt. Nachfolger von Keller als Fenaco-Konzernchef wird Michael Feitknecht (-> Er wird neuer Fenaco-Chef).
Die langjährige Erfahrung von Martin Keller in der Unternehmensführung und -entwicklung bietet eine optimale Ergänzung im ETH-Rat, heisst es weiter. Den Entschluss die Fenaco zu verlassen hat Keller bereits letztes Jahr gefällt. Der «Schweizer Bauer» hat darüber berichtet: Fenaco-Chef geht im Juni 2025.
Der promovierte Agronom ETH hat den Agrarkonzern massgeblich geprägt. «Jedem Unternehmen tut es gut, wenn es von Zeit zu Zeit eine neue Leitung und damit neue Impulse erhält», sagte Keller damals.
Engagement für die Schweizer Landwirtschaft
Keller trat 2010 als Leiter des Departements Landesprodukte (heute Inoverde) in die fenaco ein. Bereits 2012 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsleitung und wurde damit Nachfolger von Willy Gehriger.
Unter seiner Führung wuchs der Nettoerlös der fenaco von unter 6 Milliarden auf rund 8 Milliarden Franken. Das Betriebsergebnis entwickelte sich parallel, und alle vier strategischen Geschäftsfelder – Agrar, Lebensmittelindustrie, Detailhandel und Energie – trugen dazu bei. Über 2’000 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, und der Frauenanteil in Führungspositionen stieg deutlich.
Transformation von Agrola
Keller initiierte zahlreiche Übernahmen, unter anderem in den Bereichen Getreidehandel, Agrartechnik, Gastronomiebelieferung, Weinproduktion und Detailhandel. Er entwickelte gemeinsam mit dem Verwaltungsrat eine langfristige Nachhaltigkeitsstrategie und trieb die Digitalisierung sowie die internationale Expansion voran.
Besonders prägend war die Transformation der Tochterfirma Agrorala von einer fossilen Brennstoffhändlerin zu einer umfassenden Energiedienstleisterin mit Fokus auf erneuerbare Energien und Mobilität im ländlichen Raum
Vor Fenaco war er Produktions- und Qualitätsleiter bei der Saatzucht Düdingen, Geschäftsführer der Branchenorganisation Swisspatat und ab 2002 bei der deutschen KWS Saat AG tätig, wo er verschiedene internationale Führungspositionen innehatte.
Was ist der ETH-Rat?
Der ETH-Rat ist das vom Bundesrat gewählte strategische Führungs- und Aufsichtsorgan des sogenannten ETH-Bereichs, zu dem die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH Zürich und EPFL Lausanne) sowie vier Forschungsanstalten (Eawag, WSL, Empa, PSI) gehören.