Eine fettarme Diät vor einer Operation beschleunigt die Heilung. Dies haben US-Forscher bei einer Studie an Mäusen beobachtet. Womöglich könnte eine entsprechende Ernährung auch bei Menschen Komplikationen nach Eingriffen reduzieren, sagen die Forscher.
Wenn der Chirurg in den Körper schneidet, durchdringt das Skalpell zuerst eine dicke Schicht Fettgewebe. Offenbar führt dies dazu, dass dessen chemische Balance aus dem Lot gerät, wie das Team um Keith Ozaki von der Harvard Medical School in Boston herausfand.
Die Versuchstiere der Forscher an waren an eine Nahrung gewöhnt, in der 60 Prozent der Energie aus Fett stammte. Dies entspricht der typisch westlichen Ernährungsweise des Menschen. Drei Wochen vor den Versuchen bekam ein Teil der Mäuse Futter, bei der Fett nur 10 Prozent der Energie ausmachte.
Nach Eingriffen, die Operationen beim Menschen entsprechen, beobachteten die Forscher im Fettgewebe Anzeichen für Entzündungsreaktionen. Diese können die Heilung des Gewebes stören. Die Reaktionen fielen aber bei Mäusen, die fettarme Kost erhalten hatten, geringer aus, und das Gewebe heilte auch schneller, wie die Forscher nun im Fachblatt «Surgery» schreiben.
«Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Qualität unseres Fettgewebes bei Heilungsprozessen wichtig ist», resümiert Ozaki in einer Mitteilung der Harvard Medical School. Die Wissenschaftler schlagen nun vor, den Zusammenhang zwischen dem Fettgehalt im Essen vor Operationen und seinen Auswirkungen auf die Genesung auch beim Menschen zu untersuchen.
«Das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel vor anstehenden Operationen könnte eine simple aber effektive Möglichkeit sein, den Körper vor den Folgen einer Operation zu schützen», erklären die Wissenschaftler.