Die Bakterienkrankheit Feuerbrand hat im 2012 im Obstbau grössere Schäden verursacht als im Vorjahr. Regional trat in mehreren Apfelanlagen starker Befall auf.
In mehr als 450 Gemeinden wurden im letzten Jahr Feuerbrand-Fälle registriert – rund 100 Gemeinden mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu den Jahren 2010 und 2011 waren die vom Feuerbrand verursachten Schäden deutlich grösser als im 2012, schreibt die „Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau“.
Während der Hauptblüte gegen Ende April 2012 herrschten für den Feuerbrand optimale Witterungsbedingungen. Am 10. Mai wurde eine Einzelblüte aus einer Gala-Apfelanlage im Kanton Luzern positiv auf Feuerbrand getestet. Im Herbst trat er dann vor allem im Kanton Thurgau gehäuft auf. Erstmals wurde im Wallis Feuerbrand an Kernobst entdeckt. Betroffen waren mehrere Parzellen mit Birnen. Alle befallenen Bäume in den Gemeinden Nendaz und Sion wurden gerodet. Streptomycin wurde im letzten Jahr in 150 Gemeinden eingesetzt – insgesamt 223 kg.
Feuerbrand wurde in der Schweiz zum ersten Mal im Jahr 1989 entdeckt. Seit 1994 kommt es zu einer verstärkten Ausbreitung des Feuerbrandes. Besonders verheerend war das Jahr 2007: Mehr als 100 Hektaren Erwerbsanlagen mussten gerodet werden. Bei den Hochstammbäumen waren Zehntausende befallen.