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Feuerbrand: Suche nach Behandlungsalternativen weit fortgeschritten

Mit der Obstblüte drohen auch wieder Feuerbrandinfektionen. Ob Streptomycin über 2013 hinaus zugelassen wird, ist unsicher. Doch sollen bald ein neues Spritzmittel und ein neuer Schnelltest zur Verfügung stehen.

Susanne Meier |

 

 

Mit der Obstblüte drohen auch wieder Feuerbrandinfektionen. Ob Streptomycin über 2013 hinaus zugelassen wird, ist unsicher. Doch sollen bald ein neues Spritzmittel und ein neuer Schnelltest zur Verfügung stehen.

Die Feuerbrand-Forschung läuft auf Hochtouren. Zwar wurde der Einsatz von Streptomycin in der Schweiz – mit denselben strengen Auflagen wie 2012 – wieder bewilligt. Doch steigt der Widerstand gegen das Antibiotikum in ganz Europa.

In Deutschland  wird ein Verbot von Streptomycin diskutiert. Schon dieses Jahr gestehen die deutschen Behörden den Obstbauern nur noch maximal eine statt wie bisher zwei Streptomycin-Behandlungen zu.

Bei deutschen Verbot steigt Druck

«Wenn Streptomycin in Deutschland verboten wird, wird der Druck auf die Schweiz zunehmen, auch ohne auszukommen», vermutet Eduard Holliger von der Agroscope. An der Forschungsanstalt sowie an den Pflanzenschutz-Fachstellen verschiedener Kantone will man dieses Jahr eine Alternative zu Streptomycin testen, sofern die Witterungsbedingungen es zulassen.

Das Präparat namens LMA mit dem Hauptwirkstoff Kaliumaluminiumsulfat habe in Versuchen in den letzten drei Jahren vielversprechend abgeschnitten, so Holliger: «Die Wirkung ist im Vergleich zu Streptomycin etwa 10 bis 15 Prozent tiefer. Wir hoffen, das mit einer dritten Behandlung abfedern zu können.» LMA wird vermutlich jedoch frühestens 2015 zugelassen.

Bis dann gilt, die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient anzuwenden. Das heisst, sie präzis zum notwendigen Zeitpunkt zu spritzen. Dazu stehen heute die Blüteninfektionsprognose von Agroscope und ein Schnelltest zum Nachweis der Feuerbrandbakterien zur Verfügung. «Der reagiert aber erst, wenn schon viele Bakterien in den Blüten vorhanden sind», so Holliger, «das ist für den Einsatz alternativer Mittel oft zu spät.»

Neuer Schnelltest

Hier könnte ein neuer Schnelltest Abhilfe schaffen, der von Forschern aus Wien entwickelt und seit 2012 vom Strickhof versuchsweise im Freiland eingesetzt wird. Beim Test wird die Bakterien-DNA mithilfe einer speziellen Farblösung nachgewiesen. An die DNA kommt man, indem man selber Obstblüten einsammelt und die Bakterien auswäscht – oder, indem man die Arbeit den Bienen überlässt.  

Diese müssen dann beim Eingang zum Bienenstock durch ein Röhrchen krabbeln. Es ist mit einer Folie ausgelegt, an der die Bakterien kleben bleiben. «Der  Test zeigt das Resultat in rund einer Stunde an», so Holliger, «er muss nun noch verfeinert werden.»       

Resistente Obstsorten sind eine weitere Strategie im Feuerbrand-Kampf. Forscher testen nicht nur neue Züchtungen wie Ladina, sondern auch alte Sorten wie Alant.

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