Die Stiftungen Biovision und Agropolis haben das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) mit dem «SHIFT-Preis» ausgezeichnet. Der mit 20’000 Euro dotierten Preis würdigt Projekte, die einen vorbildlichen Beitrag zur agrarökologischen Transformation der Ernährungssysteme leisten.
Die Landwirtschafts- und Ernährungssysteme stünden durch Klimawandel, Wasserknappheit, Verlust von Biodiversität und der Abnahme der Bodenfruchtbarkeit weltweit unter Druck, schreibt die Stiftung Biovision in einer Medienmitteilung.
Einen Ausweg biete die Agrarökologie, mit der die Widerstandsfähigkeit von Ernährungssystemen verbessert und genügend gesunde Nahrung für alle in einer gesunden Umwelt produziert werden könne. Damit sich agrarökologische Methoden gegenüber dem vorherrschenden Modell der industriellen Landwirtschaft besser durchsetzen und politische Entscheidungsträgerinnen und -träger überzeugt werden könnten, seien wissenschaftliche Studien von immenser Bedeutung.
Das Projekt «Landwirtschaftlicher Langzeit-Systemvergleich in den Tropen» (SysCom) des FiBL hat die Jury insbesondere deshalb überzeugt, weil es untersucht, wie ökologische Landwirtschaft auch in tropischen Gebieten profitabel sein und welchen Beitrag diese zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten könne. Dafür analysiere SysCom mit seinen Partner-Organisationen vor Ort diverse Aspekte des Ernährungssystems. Zentral dabei sei, dass das Projekt die lokalen Landwirtinnen und Landwirte mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung in die Forschung einbinde.
In Bolivien, Indien und Kenia vergleichen die Forschenden in Langzeitexperimenten ökologische und konventionelle Landwirtschaft miteinander. Die so gewonnenen Daten sollen Erkenntnisse über Produktionssysteme liefern, die die Bodengesundheit verbessern, die Vielfalt fördern, die Ökosystemfunktionen schützen und die Widerstandsfähigkeit der Systeme erhöhen.
Mitte November wird der Preis im Rahmen des «Agroecology Europe Forums 2021» verliehen.