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Fibl: Kraftfutterreduktion kompensiert geringeren Milcherlös

Aus ethischen und ökologischen Gründen beschränken sich Biobauern heute auf maximal 10 Prozent Kraftfutter in der Fütterung von Wiederkäuern. Gemäss einer Studie kann der Kraftfutterverbrauch sogar auf null reduziert werden, ohne dass Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit leiden.

 

 

Aus ethischen und ökologischen Gründen beschränken sich Biobauern heute auf maximal 10 Prozent Kraftfutter in der Fütterung von Wiederkäuern. Gemäss einer Studie kann der Kraftfutterverbrauch sogar auf null reduziert werden, ohne dass Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit leiden.

Bisher ging man davon aus, dass die Reduktion von Kraftfutter bei hochgezüchteten Milchkühen zu gesundheitlichen Problemen führen könnte. Befürchtet wurden Milchleistungs-einbussen, Euterentzündungen, Klauenprobleme oder Fruchtbarkeits-störungen.

Kraftfutterreduktion: Moderater Rückgang der Milchleistung

Im Projekt «Feed no Food» - verfüttere keine Nahrungsmittel - gingen Fachleute des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) diesen Fragen während dreier Jahre nach. Das Projekt umfasste einen experimentellen Teil auf einem Hochleistungsbetrieb sowie einen Praxisteil auf rund 70 Biomilchviehbetrieben. Unterstützt wurde es vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit.

In der Regel reagierten die Kühe auf die Kraftfutterreduktion «mit einem moderaten Rückgang der Milchleistung und blieben gesund und fruchtbar», wie das FiBL in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt. Bei der Gruppe mit der grössten Kraftfutterreduktion habe sich die durchschnittliche Jahresmilchleistung um fünf Prozent verringert.

Sparpotenzial und Pioniercharakter

Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen ergaben, dass die «Feed no Food»-Betriebe im Durchschnitt den geringeren Milcherlös mit geringeren Kosten für Kraftfutter kompensieren konnten, wie es weiter heisst.

Berücksichtige man die Ergebnisse der beiden Versuchsgruppen, ergebe sich ein durchschnittliches Einsparungspotenzial von 31 Prozent. Dies entspricht 112 Kilo weniger Kraftfutter pro Kuh und Jahr, wie es weiter heisst. Auf die Schweizer Biomilchviehhaltung mit einem Gesamtverbrauch von 26’000 Tonnen hochgerechnet, lassen sich laut FiBL somit rund 8000 Tonnen Kraftfutter einsparen.

Agroscope meldet Bedenken an

Gemäss Mitteilung hat das Projekt «Feed no Food» Pioniercharakter auch für die herkömmliche Milchproduktion. Denn dort bestehe ein grosses Potenzial, den Kraftfuttereinsatz zu reduzieren, heisst es weiter.

Bezüglich der Kraftfutterreduktion in herkömmlichen Betrieben meldet die eidgenössische Forschungsanstalt Agroscope jedoch Bedenken an. «Nicht alle Milchkuhtypen reagieren gleich auf eine Kraftfutterreduktion», sagte Fredi Schori, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Experte für Milchkuhernährung, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Das FiBL wurde 1973 gegründet und ist seit 1997 in Frick AG ansässig. Es ist nach eigenen Angaben weltweit eine der führenden Forschungseinrichtungen für biologische Landwirtschaft und beschäftigt über 135 Fachleute.

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