Die Seeländische Wasserversorgung (SWG), bestehend aus 20 Gemeinden, will sich eine Filteranlage anschaffen, die das Grundwasser von Pflanzenschutzmittelrückständen wie Chlorothalonil befreit. Das ist in dieser Grösse ein Novum in der Schweiz.
Die Abgeordnetenversammlung habe der Umkehrosmose-Filteranlage mit 24 zu 14 Stimmen zugestimmt, sagte Roman Wiget, Geschäftsführer der SWG, am Sonntag auf Anfrage. Er bestätigte damit Informationen der «Berner Zeitung» und der «NZZ am Sonntag».
Jahrzehnte im Wasser
Bei der Abstimmung sei ein Agglomeration-Land-Graben feststellbar gewesen, sagte Wiget gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Das heisst: Städtische Gemeinden waren dem Vorhaben eher positiv gesinnt, ländliche eher kritisch.
Ausschlaggebend für das Ja sei gewesen, dass die Höchstwerte im betroffenen Fassungsgebiet deutlich überschritten werden und es wahrscheinlich Jahrzehnte dauere, bis die Schadstoffe ausgewaschen seien, sagte Wiget. Der Schutz der Konsumentinnen und Konsumenten habe oberste Priorität.
zvg
Anlage kostet 2 Millionen
Die Anlage kostet rund zwei Millionen Franken, dazu kommen die Betriebskosten. Bis spätestens Ende 2021 soll sie in Betrieb sein. Sobald die Baubewilligung vorliege, werde die Anlage im Pumpwerk der SWG in Worben innert zirka sechs Monaten gebaut, so Wiget.
Bereits vor einem Jahr hatte die SWG die Filteranlage in einem Pilotprojekt im kleineren Massstab getestet – laut Wiget «mit sehr guten Ergebnissen». Die nun genehmigte Filteranlage sei in dieser Grössenordnung schweizweit ein Novum.
Kein Rechtsstreit mit Bauern
Die SWG kündigte am Sonntag zudem an, eine Haftungsklage zu prüfen. Man wolle die Gebührenzahler vor den Kosten der Pflanzenschutzmittel-Belastung schützen, so Wiget. Gegen wen sich die Klage konkret richten würde, wollte Wiget nicht sagen. Nur so viel: Es soll kein Rechtsstreit mit den Bauern werden, welche die Mittel laut Wiget «rechtmässig eingesetzt haben».
Vergangenen Februar wurde bekannt, dass das Trinkwasser im Kanton Bern an zahlreichen Orten zu viele Rückstände des Pflanzenschutzmittels Chlorothalonil enthält. Vor allem im Seeland und im Oberaargau ist das Problem akut.
Chlorothalonil Anfang 2020 verboten
Das Bundesamt für Landwirtschaft bewilligte den Einsatz von Chlorothalonil in den 1970er-Jahren. Der Wirkstoff wurde im Getreide-, Gemüse-, Wein- und Zierpflanzenbau gegen Pilzbefall eingesetzt. Der Bund hat Chlorothalonil, gestützt auf neue Forschungsergebnisse, vergangenes Jahr neu als «wahrscheinlich krebserregend» bezeichnet und die Anwendung per Anfang 2020 verboten.
Im Dezember 2019 hatte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) alle Abbauprodukte (Metaboliten) von Chlorothalonil als Trinkwasser-relevant eingestuft. Für diese Stoffe gilt somit ein Höchstwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für Trinkwasser, der in diesem Fall auch für das Grundwasser als Grenzwert gültig ist. Dieser neue Wert ist extrem tief.
Zwei Initiativen
Auf nationaler Ebene sind zwei Initiativen zu diesem Thema hängig. Die Pestizidverbots-Initiative will mit einer Übergangsfrist von zehn Jahren alle synthetischen Pestizide vom Markt nehmen. Die Trinkwasser-Initiative fordert sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung ohne Subventionen für den Pestizid- und Antibiotika-Einsatz.
Grenzwert sehr tief
Der neue Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter sei extrem tief, erklärte der Berner Kantonschemiker Otmar Deflorin im Januar gegenüber der Zeitung «Der Bund». «Bis vor kurzem liessen sich tiefere Werte gar nicht messen.» Zudem brauche es in der Regel eine gewisse Menge, bis eine Substanz toxisch, also giftig sei.
Er machte ein Beispiel: «Alkohol ist ein Zellgift, das nachweislich Leberkrebs verursacht. Wenn Sie ein Glas Whisky mit 40 Prozent Alkohol trinken, nehmen Sie eine ungleich grössere Menge an toxischen Substanzen ein, als wenn Sie einen Liter Wasser trinken.» Für Chlorothalonil gilt eine lebenslängliche Tagesdosis von 15 Mikrogramm pro Kilo Körpergewicht als unbedenklich. Um diese Dosis zu erreichen, müsste man also 150 Liter Wasser pro Kilo Körpergewicht trinken, sofern der Grenzwert eingehalten wird.
Auch unbelastetes Wasser kann gefährlich sein: Trinkt man innert kurzer Zeit sieben oder mehr Liter Wasser, so kann dies lebensbedrohlich werden. Trotzdem sei er «dezidiert» der Meinung, dass die Chlorothalonil-Abbauprodukte nicht ins Wasser gehörten, sagte Deflorin. «Dass Chlorothalonil nun verboten ist, ist eine grosse Errungenschaft der Behörden.» blu
Wir haben bestes Trinkwasser, beste Luft, bester Boden. Die einzige wirkliche Gefahr, die die Wirtschaft / Gesellschaft zerstört, ist das sozialistisch-neomarxistische Gift. Das sind aktuell die unverhältnismässigen Massnahmen auf Covid-19, die unnötigen CO2-Gesetze, die unnötige Panikmache bezüglich Trinkwasser und Biodiversität.
Hr. Deflorin sagt im obigen Abschnitt, dass Chlorothalonil in einer Dosis von 0.1 Mikrogramm pro Liter ungefährlich ist. Aber um die politisch korrekten Panikmacher zu befriedigen, darf er das nicht direkt sagen.
Das Leben besteht nicht nur aus Materie. Das gefährlichste Gift für die Menschen und die Natur ist die Lüge. Und diese wird bei Covid-19, Klimawandel, Biodiversitätsschwund, Trinkwasser, .,.. angewandt.
Vielleicht sind es auch die Mobilfunk-Wellen, oder ... Vielleicht mal das Video von Udo Pollmer ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=BFGWLos2mlI
Fakt ist; Kunstdünger und Pestizide machen die Böden unfruchtbar! Ein gutes Drittel der CH Fläche sind Landwirtschaftsflächen wo Gifte ausgebracht werden! Natürlich soll sich nicht nur die Landwirtschaft bewegen. Wir alle müssen und bewegen! Der Mensch ist in der Lage mit seinem Wissen diesen Planeten wieder nachhaltiger zu bewohnen.
Ich kann verstehen, wenn Sie beim Weinbau auf Kupfer und Pestizide verzichten (können), weil Sie entsprechend resistente Sorten haben. Aber den PSM- und Kunstdünger-Verzicht als Lösung für die Rettung der Böden / der Welt zu proklamieren, ist eine unbewiesene Ideologie.
Auch wenn die Konzentration unbedenklich ist, gehört Chlorothalonil nicht ins Grundwasser!
Wir Bauern sind für die Hysterie verantwortlich. Hätten wir Chlotohalonil in den letzten 40 Jahren nur dort eingesetzt, wo notwendig (sicher nicht in Kartoffeln), hätten wir dieses Gstürm nicht!