Im finnischen Agrarsektor werden Forderungen nach umfassenderen Hilfen für die vom russischen Handelsembargo betroffenen Landwirte laut. Medienberichten zufolge kritisieren finnische Landwirtschaftsvertreter derzeit vor allem die einseitige Stützung des Milchsektors.
Ihren Angaben nach hat die finnische Regierung in einem Nachtragshaushalt insgesamt 20 Mio. Euro (24,2 Mio. Fr.) an Beihilfen für betroffene Agrarunternehmen bereitgestellt, die ursprünglich neben Milchbauern auch Schweine- und Kartoffelproduzenten zugutekommen sollten. Die aktuellen Vergaberichtlinien des Helsinkier Landwirtschaftsministeriums liessen ungeachtet dessen jedoch nur Hilfen für Milchviehbetriebe und Milchverarbeiter zu.
Dem Fachmagazin Maaseudum Tulevaisuus zufolge ist das Agrarressort der Auffassung, anderen Produktionsrichtungen könne im Rahmen des bestehenden nationalen Stützungsprogramms in ausreichendem Masse geholfen werden, was von manchen Branchenvertretern allerdings bezweifelt wird. Zwischenzeitlich hat ein breites Bündnis von finnischen Organisationen und Branchenverbänden, darunter der Bauernverband MTK und der finnische Milchindustrieverband MVL, eine Kampagne gestartet, mit der der Absatz heimischer Lebensmittel gefördert werden soll.
Unter dem Motto „Jetzt oder nie“ sollen nach Darstellung des MTK Verbraucher in dem skandinavischen Land insbesondere auf den Zusammenhang von regional produzierten Lebensmitteln und heimischen Arbeitsplätzen aufmerksam gemacht werden.