Während die exportorientierte Land- und Ernährungswirtschaft in der Eurozone durchaus vom sinkenden Aussenwert der Währung profitiert, warten die vom russischen Agrarimportembargo ohnehin schon besonders betroffenen finnischen Marktteilnehmer bislang vergeblich auf Impulse.
Grund ist nach Angaben des Fachmagazins Maaseudun Tulevaisuus die grosse Abhängigkeit der finnischen Ernährungswirtschaft von russischen und schwedischen Abnehmern. Während der russische Absatzweg bereits durch die dortigen Sanktionen gegenüber Produkten aus der EU blockiert werde, sei es in den letzten Monaten aber zusätzlich zu einer starken Abwertung sowohl des russischen Rubels als auch der schwedischen Krone gekommen, erläuterte das Magazin.
So habe die Krone seit Anfang 2014 gegenüber dem Euro um etwa 7 Prozent abgewertet, was euronotierte Waren in Richtung Schweden entsprechend verteuere. Die Wechselkursentwicklung des Euros zur Krone und zum Rubel schlägt laut Maaseudun Tulevaisuus vor allem deshalb so stark zu Buche, weil die beiden Länder die wichtigsten Abnehmer finnischer Agrar- und Ernährungsgüter sind.
Auch der europäische Binnenmarkt bietet nach Darstellung des Magazins wenig Entlastungspotential, da Preise, Löhne und Produktionskosten in Finnland in den vergangenen Jahren stärker gestiegen sind als in vielen anderen Euroländern. Die Wettbewerbsfähigkeit finnischer Produkte habe im gleichen Masse nachgelassen.