Seit April hätten Einwohner mehr als 1350 Stellen mit abgestorbenen Kiefern im Südwesten Finnlands gemeldet, sagte der Geografie-Professor Risto Kalliola von der Universität Turku am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. «Jeden Tag erhalten wir weitere Meldungen.»
Vor einigen Jahren seien an der finnischen Südküste plötzlich braungefärbte Kiefernbestände aufgefallen. Die Forscher versuchten nun herauszufinden, was den Bäumen fehlt. «Irgendetwas passiert in unserer Natur und wir müssen es ernst nehmen», sagte Kalliola. Am stärksten betroffen sind demnach felsige Küstengebiete mit kargen Böden, die leicht austrocknen.
Das «lokale Massensterben» der Kiefern führt der Wissenschaftler auf den Klimawandel zurück. So würden etwa Schädlinge und Pilzbefall durch die globale Erwärmung noch verstärkt. Hinzu komme, dass die an wettersensiblen Stellen wachsenden Bäume in ungewöhnlich heissen Sommern wie diesem von Hitzewellen und wochenlangen Regenpausen «gestresst» seien.
Zudem werde ihre Fähigkeit geschwächt, sich gegen Krankheitserreger zu wehren. «Je weniger Wasser im Boden vorhanden ist, das die Bäume mit ihren Wurzeln aufnehmen können, desto weniger können sie Hitzewellen und Trockenheit standhalten», sagte der Forscher. Ein ähnliches Kiefernsterben wie in Finnland ist auch in anderen skandinavischen Ländern zu beobachten, darunter im benachbarten Schweden.