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Flechten: Vorbeugen lohnt sich

Die Kälberflechte, ein Pilz, zählt zu der häufigsten Hauterkrankung des Rindes. Die haarlosen, juckenden Stellen treten vor allem in den Wintermonaten auf. Die Behandlung braucht Zeit.

Die Pilzinfektion Trichophytie, auch Rinder- oder Kälberflechte genannt, ist mehr als nur ein «Schönheitsfehler» auf dem Fell: Die Flechte gehört zu den häufigsten Hauterkrankungen der Kälber und der Rinder. Der Erreger Trichophyton verrucosum ist sehr widerstandsfähig und hoch ansteckend. Zwischen der Ansteckung und den ersten sichtbaren Hautveränderungen können bis zu vier Wochen vergehen.

Jahrelang infektiös

Ist erst ein Kalb befallen, geht es nicht lange, bis die ganze Tiergruppe unter der Flechte leidet. Sie wird oft durch den Zukauf von Tieren eingeschleppt. Typisch sind die kreisrunden, haarlosen Stellen, die laut der deutschen Ceva Tiergesundheit GmbH nässen und bluten können – meist an Kopf und Hals. In der Regel heilen die mit dem Pilz befallenen Stellen nach drei bis sechs Monaten ab. Die Sporen der Pilze können jedoch jahrelang infektiös bleiben, oft gibt es deshalb Reinfektionen.

Das hat laut Nutztiergesundheit Schweiz Folgen: Massiv erkrankte Kälber entwickeln sich langsamer, und dies über Wochen und Monate. Die Pilzinfektion schwächt die Tiere und macht sie auch anfälliger für weitere Erkrankungen. Dazu kommt, dass Flechten auf den Menschen übertragbar sind. Deshalb ist es wichtig, Vorkehrungen zu treffen, damit Flechten erst gar nicht auftreten.

Sonnenlicht und kleine Gruppen

Zur Vorbeugung gehört in erster Linie, dass die allgemeinen Bedürfnisse von Kälbern im Hinblick auf Haltung, Fütterung und Hygiene berücksichtigt werden. Kälberställe sollten im Rein-raus-Verfahren bewirtschaftet werden, wobei der Stall nach jeder Mastgruppe entmistet, mit dem Hochdruckreiniger gewaschen und vor der erneuten Belegung mindestens drei Tage leer stehen gelassen wird. Sonnenlicht wirkt sich gemäss dem KGD günstig aus, weil die UV-Strahlung die meisten Pilze abtötet. Insofern ist das Risiko in hellen, trockenen Ställen vermindert.

Vorteilhaft sind kleine Gruppen mit weniger als 15 Kälbern. Wenn möglich sollte man nur gesunde und aus nicht infizierten Betrieben stammende Tiere zukaufen. Stress und häufiges Umgruppieren der Tiere sind unbedingt zu vermeiden. Wichtig ist hingegen, genügend und häufig frisch einzustreuen. Es gilt, ein Vitamin- und Mineralstoffmangel zu verhindern. Insbesondere ein Vitamin-A-Mangel erleichtert gemäss dem Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg die Infektion. Weiter sollten Stoffwechselstörungen vermieden werden. Und die Tiere sollten mit ausreichend viel und geeignetem Futter versorgen werden – vor allem sollte auch auf die Spurenelemente und fettlösliche Vitamine geachtet werden.

Dreisäulenkonzept

Wenn ein Kalb befallen ist, sollte es so schnell wie möglich abgesondert und behandelt werden, denn die Flechte heilt erst von selbst ab, wenn die Tiere älter sind und eine Immunität entwickeln. Reagiert man nicht bei ersten Anzeichen – kleine, lokal begrenzte Stellen mit aufgestellten Haaren und folgendem Haarausfall –, dehnen sich die Hautveränderungen zentrifugal aus. Es kann dann der ganze Körper betroffen sein.

Behandelt wird die Kälberflechte mit einem Dreisäulenkonzept:

  • Abtötung der Pilze durch wiederholtes lokales Waschen.
  • Stärken des Immunsystems durch eine optimale Fütterung – auf ausreichend Vitamin A und Vitamin E achten.
  • Verbesserung der Haltungsbedingungen, wobei sich die Pilze auch an den Stalleinrichtungen befinden. Übertragen wird die Flechte von Tier zu Tier sowie indirekt durch Gerätschaften wie Bürsten.

Impfen verkürzt Befall

Es gibt mehrere zugelassene Impfstoffe zum Schutz der Kälber. In der Regel werden die Impfstoffe zweimal im Abstand von etwa zwei Wochen eingesetzt. Die Impfung kann prophylaktisch, also vorbeugend, oder auch bei bereits erkrankten Kälbern eingesetzt werden.

Bereits drei Wochen nach der Impfung wird der Erfolg der Massnahme sichtbar: Die krustigen Stellen heilen ab, die Haare beginnen wieder zu wachsen.

Auch auf Mensch übertragbar

Die Kälberflechte kann auch bei Menschen zu Infektionen führen. Gemäss pharmawiki.ch handelt es sich um eine lokal begrenzte Pilzinfektion der Haut mit Vesikeln, Papeln und Pusteln. Die Haut ist innen hell und aussen von einem roten Ring umgeben. Typisch ist eine starke Entzündung. Betroffen sein können die Kopfhaut, das Gesicht, Nägel, der Bart und exponierte Hautregionen wie die Arme. Die geröteten Stellen beginnen stark zu jucken. Wird an den entsprechenden Stellen gekratzt, ist eine weitere Ausbreitung auf andere Körperbereiche möglich.

Kleine Hautverletzungen dienen als Eintrittspforte für den Pilz. Die Infektion wird auch von Mensch zu Mensch übertragen. Die Flechte muss medizinisch, mit sogenannten Antimykotika, behandelt werden. Bei einer möglichen Infektion sollte der Arzt aufgesucht werden. 

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