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Fleisch für die Region von eigenen Tieren

Wenn eine Schlachtanlage erfolgreich betrieben wird, ist das insbesondere der Qualität des Fleisches zu verdanken.

Cornelia Forrer |

 

 

Wenn eine Schlachtanlage erfolgreich betrieben wird, ist das insbesondere der Qualität des Fleisches zu verdanken.

Die Schweiz als Land der Berge mit 70 Prozent landwirtschaftlich nutzbarer Fläche ist schon von jeher ein Weide- und damit ein Fleischland, das sich innerhalb vieler Jahrzehnte entwickelt hat. Die Nutztiere geben wertvolle Nahrung, doch auch die Nebenprodukte der Nahrungsmittelindustrie erfahren mit der Verfütterung an die Schweine eine sinnvolle Verwertung.

«Nachhaltigkeit», lautet ein Zauberwort, das tier- und umweltgerechte Landwirtschaft, kurze Transportwege und grösste Klimaschonung verlangt. Die Konsumenten hinterfragen heute alles kritisch, besonders auch das, was sich um den Fleischgenuss dreht. Wer mag schon ein Produkt geniessen, von dem er weiss, dass dafür Ressourcen geopfert oder Hungersnöte in Drittweltländern generiert werden, weil wichtige Nahrung den Nutztieren verfüttert wird?

Wertschöpfung

Die Schlachtanlage der Region Ober- und Neutoggenburg in Ebnat-Kappel ist ein Unternehmen, das innovative Landwirte vor bald zwanzig Jahren ins Leben riefen. Die bestehende Metzgerei sollte weiterhin betrieben werden können, weshalb ein Dutzend Bauern aus der Region sich zusammensetzten und Möglichkeiten diskutierten.

Klar, dass der Erhalt der Wertschöpfung in der Region dabei ebenso zur Sprache kam wie der Wunsch, der Hauptgewinn müsste den Bauern selbst, und nicht dem Zwischenhandel, zugute kommen. Der Schlachtanlage der Region Ober- und Neutoggenburg in Ebnat-Kappel liegt ein Gedanke zugrunde, den man anderswo wohl kaum in dieser Form kennt. Professionelle Metzger schlachten und verwerten das von Landwirten der Region angelieferte Vieh im eigenen Schlachthof.

Stresslose Nacht steigert Qualität

Die Bauern und Bäuerinnen portionieren, wägen und beschriften das gut gelagerte Fleisch und vermarkten es schliesslich zu 99 Prozent selbst. Von Montag bis Donnerstag laufen die Maschinen ab fünf Uhr in der Früh heiss. «Und am Freitag wird jeweils geschlachtet», sagt Vereinspräsident Stefan Schwizer, der selber regelmässiger Nutzer der Schlachtanlage ist.

Es gibt aber auch Landwirte in der Region, die von der Direktvermarktung ihres Fleisches leben und bis nach Zürich Aufschnitt, Hamburger und Co. liefern. Das Vieh, das am Vorabend gebracht wird, verbringt im zum Betrieb gehörenden Stall gleich neben dem Schlachthof eine stresslose Nacht, was nicht nur den Tiergesetzen entspricht, sondern auch die Qualität des Fleisches steigert.

Sich nie zurücklehnen

Fleisch- und Wurstwaren jeder Art werden in der Schlachtanlage produziert. Besonders bekannt und beliebt bei der Kundschaft sind aber auch die feinen Rauchwürste und Mostbröckli, die Metzger Meier und seine Mitarbeiter nach eigenem Rezept herstellen. «Das ist wie beim Appenzeller Käse. Man verrät die Geheimnisse um die Gewürzwahl nicht», erklärt der Betriebsleiter mit einem breiten Lachen, bevor er über den Markt sinniert. «Eine einzige schlechte Werbung kann kaum wieder wettgemacht werden», was besonders in Regionen, in denen man sich noch kenne, für einen Kleinunternehmer schlimme Folgen hätte.

Dass ihr Metzger nichts zu befürchten habe, erzählen die Bäuerinnen, die während der Betriebsbesichtigung fleissig Fleisch wägen, verpacken, verschweissen und in Körbe versorgen. Die Biozertifizierung hat das Unternehmen problemlos geschafft, obwohl dafür enorm viel Zeit aufgewendet werden musste. Ebenso hat man kontinuierlich den Maschinenpark erweitert und bald schon neue Produkte in der Pipeline. «Wir dürfen uns nicht ausruhen, nur weil es so gut läuft», so das Fazit von Betriebsleiter Alfred Meier.

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