Am Freitag hat der Verwaltungsrat der Branchenorganisation Fleisch, Proviande, eine Sitzung abgehalten. Auf der Traktandenliste standen auch allfällige Fleischeinfuhrmengen. Der Verwaltungsrat hat entschieden, keine Importanträge zu stellen.
Die Sitzung des Verwaltungsrats der Proviande sorgt zuweilen für hohe Wellen. Im Fokus stehen mögliche Importanträge für Fleisch, insbesondere bei Verarbeitungstieren (Kühen). Am Freitag wurde über mögliche Importanträge für alle Fleischkategorien für die Importperiode vom 11. Mai bis am 6. Juni, respektive bis am 30. Juni beraten.
Dies stiess den Produzenten im Vorfeld der Sitzung sauer auf. Viele Landwirte hätten ihre Schlachtkühe — wie empfohlen — zurückbehalten und würden nun darauf warten, dass die Preise noch etwas mehr steigen würden, sagten sie gegenüber «Schweizer Bauer». Bevor der Preis für Schlachtkühe nicht wieder bei 8.50 Fr./kg liege (auf dem Niveau vor der Krise) und der Inlandmarkt abgeräumt sei, sei es nicht tolerierbar, über Importanträge zu diskutieren, so der Tenor der Produzenten.
An der Verwaltungsratssitzung sieht derzeit keinen Bedarf für Importe. Die Proviande wird beim Bundesamt für Landwirtschaft deshalb keine Importanträge stellen. Dies geht aus dem Kurzbericht der Verwaltungsratssitzung hervor.
Bei den Massnahmen zur Marktentlastungen wurden Beschlüsse gefasst. Die Einlagerung von Kalbfleisch und Gitzifleisch wird zu unveränderten Bedingungen bis am 29. Mai 2020 weitergeführt. Sollten die verfügbaren Mittel früher aufgebraucht sein, wird die Massnahme unverzüglich eingestellt. Die Massnahmen bei Banktieren und Verarbeitungskühen wurden Ende der letzten Woche eingestellt.
Marktlage verbessert
Beim Verarbeitungsvieh hat sich die Marktlage verbessert und stabilisiert. Der Richtpreis steigt um 20 Rp. auf 8.20 Fr./kg SG. Der Aufruf der Verarbeiter lautet nun: «Bringt die Tiere zum Schlachten.»