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Fleisch- und Futtermittelimporte verbieten

Die Schweiz soll kein Fleisch und keine umweltzerstörenden Futtermittel mehr einführen. Das verlangt eine von knapp 33'300 Personen unterzeichnete Petition. Umweltorganisationen reichten sie am Montag in Bern bei den Bundesbehörden ein. Gemäss Sojanetzwerk Schweiz wird nur nachhaltiges Soja importiert.

sda/blu |

 

 

Die Schweiz soll kein Fleisch und keine umweltzerstörenden Futtermittel mehr einführen. Das verlangt eine von knapp 33'300 Personen unterzeichnete Petition. Umweltorganisationen reichten sie am Montag in Bern bei den Bundesbehörden ein. Gemäss Sojanetzwerk Schweiz wird nur nachhaltiges Soja importiert.

Die Einreichung erfolgte zu Beginn der «World Meat Free Week», wie Greenpeace Schweiz, Extinction Rebellion, die Gesellschaft für bedrohte Völker, Klimastreik und weitere Organisationen mitteilten.

«Viehzucht Hauptursache»

Die Bittschrift will die Schweizer Landwirtschaft von Futtermitteln und Fleisch befreien, deren Produktion die Umwelt schädigt, etwa durch Rodungen. Auch würden solche Produkte unter Missachtung der Menschenrechte hergestellt. Gerade die Abholzung nahm während der Corona-Krise weltweit um 150 Prozent zu, rufen die Organisationen in Erinnerung. Die Viehzucht sei die Hauptursache für die Entwaldung und schädige das Klima mehr als der Verkehr.

Die Schweiz importiert den Angaben zufolge mehr als die Hälfte des Kraftfutters für Tiere. Das heisst 56 Prozent der gesamten Energie des Futters und 69 Prozent des verfütterten Rohproteins stammen aus dem Ausland. Hinzu kommen Fleischimporte. Damit liegt gemäss Medienmitteilung der Zusammenhang zwischen dem schweizerischen Speisezettel, der Abholzung, Menschenrechtsverletzungen, Klimaerwärmung und Artenschwund auf der Hand.

Schweiz importiert nur verantwortungsbewusste Soja

Gemmäss Sojanetzwerk Schweiz wird für Soja, dass in der Schweiz verfüttert wird, kein Wald brandgerodet. Die Schweizer Akteure der Fleisch-, Milch- und Eierbranche hätten bereits vor mehreren Jahren freiwillig auf verantwortungsbewusst produzierte Futtersoja umgestellt. «Verantwortungsbewusst heisst, Soja wurde GVO-frei angebaut und stammt aus Gebieten ohne Abholzung und die Rechte der indigenen und lokalen Bevölkerung werden berücksichtigt», heisst es in einem Positionspapier.

Die vom Sojanetzwerk akzeptierten und in Brasilien angewandten Standards verbieten den Soja-Anbau auf Flächen, die nach 2008 gerodet wurden. Dies wird unter anderem mit Satellitenbildern überwacht, heisst es weiter. Die Schweiz und Norwegen sind gemäss dem Netzwerk derzeit die einzigen Länder, die nur zertifizierte, abholzungsfreie Soja einführen. Die sei den Produzenten in Brasilien bekannt, auch wenn die Schweiz für sie ein kleiner Markt sei.

Anbau in Europa fördern

Zudem setzt sich das Netzwerk für den Anbau von Soja in Europa ein, um die Abhängigkeit von Brasilien zu verkleinern. 2017 stammten 96 Prozent der importierten Soja aus nachhaltigem Anbau. 40 Prozent der Futtersoja wurden damals bereits aus Europa bezogen. 

Der Verein Sojanetzwerk Schweiz setzt sich für den Anbau sowie die Beschaffung, Vermarktung und Verwendung von verantwortungsbewusst produziertem Soja ein. Ziel des Netzwerkes ist es, für die Schweiz eine mindestens 90-prozentige Marktabdeckung mit verantwortungsbewusst produzierter Soja zu erreichen. Die acht Sojabeschaffer des Netzwerks importieren zu 99 Prozent verantwortungsbewusst produzierte Soja.

 

Die Petition beinhaltet folgende Punkte

  • Den Import von Futtermitteln sowie Fleisch, deren Produktion zu Abholzung, Umweltzerstörung oder Menschenrechtsverletzungen führen, zu verbieten.
  • Der Bund ist für die Ernährungssicherheit zuständig. Artikel 104a der Bundesverfassung verlangt unter anderem grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die zur «nachhaltigen Entwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft» beitragen. Artikel 104a der Bundesverfassung ist umzusetzen, es sind klare Mindeststandards für ökologische und sozial nachhaltige Handelsbeziehungen festzulegen.
  • Die Abhängigkeit der Schweizer Landwirtschaft von importiertem Futtermittel ist rasch zu reduzieren. Mittelfristig soll sich die Landwirtschaft den Gegebenheiten des Standortes Schweiz anpassen und ohne Importe von Futtermittel auskommen.

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