Der Ölpreiseinbruch und die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus haben am Montag an den Finanzmärkten eine Flucht in sichere Geldanlagen ausgelöst. Die Ölpreise waren um rund 30 Prozent eingebrochen, nachdem sich wichtige Ölförderländer am Freitag nicht auf eine Kürzung der Fördermenge einigen konnten.
Anleger flüchteten aus Aktien in als sicher geltende Staatsanleihen. In Ländern wie Deutschland und den Niederlanden gaben die Renditen deutlich nach. Die Rendite zehnjähriger deutscher Anleihen fiel um 0,13 Prozentpunkte auf minus 0,846 Prozent. Besonders stark stiegen die Kurse von US-Anleihen. Bereits am Freitag hatten die US-Staatspapiere deutlich zugelegt. Insbesondere Anleihen mit einer langen Laufzeit legten weiter kräftig zu.
Dagegen wurden italienische Staatsanleihen zu Beginn der Woche massiv verkauft. Hier stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen um 0,22 Prozentpunkte auf 1,29 Prozent.
Schweizer Franken gefragt
Auch am Devisenmarkt setzten Anleger auf sichere Häfen: Der Schweizer Franken und der japanische Yen legten zu. So fiel der Euro etwa zum Franken am Montagmorgen auf 1,0551 Franken - ein Stand, der zuletzt im Sommer 2015 erreicht wurde. Der US-Dollar notierte mit 0,9252 Franken um mehr als einen Rappen unter seinem Stand von Freitagabend. Kurzzeitig war er im frühen Handel gar bis auf 0,9183 Franken gefallen.
Gefragt war in diesem Umfeld auch der Euro. Gegenüber dem US-Dollar stieg er am Montag im frühen Handel zeitweise auf den höchsten Stand seit über einem Jahr. So ging er zeitweise für 1,1495 US-Dollar über den Tisch, bewegte sich zur Berichtszeit aber bei 1,1405 Dollar wieder klar tiefer.
Gold auf höchstem Stand seit 2012
Die klare Dollarschwäche erklärten Händler mit dem Zinssenkungsspielraum der US-Notenbank. Zudem wird in den USA viel Schieferöl produziert. Auch weitere Währungen von Ländern, die stark vom Rohöl abhängig sind, gerieten unter Druck. So fielen die norwegische Krone und der kanadische Dollar.
Zulegen konnte auch der Goldpreis. Das Edelmetall stieg auf mehr als 1'700 Dollar je Feinunze. Das war der höchste Stand seit Dezember 2012. Die Sorgen vor den Folgen der Coronavirus-Epidemie sorgte an den Aktienbörsen für Panik. Der Swiss Market Index (SMI) fiel im frühen Handel um bis zu 7 Prozent. Die asiatischen Märkte waren zuvor bereits stark unter Druck geraten.