Das Wasser sei aber bisher noch nicht über die Ufer getreten, sagte ein Sprecher des Genfer Brand- und Rettungsdienstes (SIS), der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. 100 Feuerwehrleute seien mobilisiert worden, um bei Überschwemmungen intervenieren zu können.
Regen und Schneeschmelze
Der bisherige Abfluss-Rekord war bei den Unwettern im Mai 2015 registriert worden. Grund für die derzeitige grosse Abflussmenge der Arve sei seien neben dem vielen Regen auch die hohe Schneefallgrenze und das damit zusammenhängende Schmelzwasser, sagte Meteorologe Gaudenz Fluri in der Sendung «Heute Morgen» im Radio SRF.
🚨 Crue de l'#Arve à #Genève - Niveau d’alerte maximal, cinq ponts fermés, dont celui du Val d'Arve (vidéo ci-dessous) et trafic fortement perturbé. Toutes les infos ici: https://t.co/U7tmPKdsiIpic.twitter.com/9rCeANzi3T
— Tribune de Genève (@tdgch) November 15, 2023
Fünf Brücken über den Fluss in Genf blieben nach Polizeiangaben mindestens bis am Mittag für Autos und Fussgänger gesperrt. Diese Massnahme hatte auch Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr: Die Trams konnten nicht mehr von einer Seeseite zur anderen gelangen.
Fast 100 Einsätze im Wallis
Gleich wie für die Arve hatte Alertsuisse auch für die Saane bei Freiburg die höchste Alarmstufe 5 ausgerufen worden. Deren Pegel sei jedoch in der Nacht gesunken, sagte Fluri. Am Morgen meldete Alertsuisse überschwemmte Parkplätze in der Freiburger Unterstadt. Die Strasse jedoch sei befahrbar. Die Bevölkerung soll das Gebiet meiden.
Bereits am Dienstag waren Polizei und Feuerwehr im Kanton Freiburg rund 250 mal ausgerückt. Aus Sicherheitsgründen mussten einige Häuser evakuiert werden. In den Kantonen Freiburg und Waadt war ausserdem der Bahnverkehr zwischen Ecublens-Rue FR und Moudon VD beeinträchtigt, wie die SBB mitteilten. Die Störung werde mindestens bis am Mittag andauern.
Aufgrund der starken Regenfälle mussten in der Nacht die Feuerwehren auch im Kanton Wallis zu 68 Einsätzen wegen Überschwemmungen und rund 30 wegen umgestürzter Bäume ausrücken. Rund zehn Strassen in den Seitentälern seien wegen Erdrutschen gesperrt, unter anderem im Walliser Chablais-Gebiet und in der Region Leuk.
Rhein-Schifffahrt gesperrt
Der Rheinpegel überschritt am Mittwochmorgen mit einem Stand von 868 Zentimetern die höchste Hochwasserstufe. Gemäss Prognose des Bundesamts für Umwelt sollte das Hochwasser am Mittag den Höchststand erreichen und danach langsam zurückgehen.
Die Schifffahrt wurde deshalb von Rheinfelden AG über Basel bis nach Kembs in Frankreich gesperrt. Am Basler Rheinufer richtete die Polizei Sperrzonen ein.
Im Einzugsgebiet der #Saane in der Region #Laupen-Gümmenen ist es zu Überschwemmungen gekommen.#hochwasser#überschwemmung#Bern#BärnTodayhttps://t.co/QKxdcQwoqN
— BärnToday (@baerntoday) November 15, 2023
Strassensperrungen
Im Kanton Bern traten an verschiedenen Orten Bäche über die Ufer. So kam es auch zu vereinzelten Strassensperrungen, etwa zwischen Kallnach und Fräschels. In der Stadt Bern ist die Schifflaube in der Matte gesperrt, weil ein Kran Schwemmholz entfernt.
Auch in der Innerschweiz kam es in der Nacht zu weiteren Niederschlägen. Wegen eines Erdrutsches musste der Bahnverkehr zwischen Biberbrugg SZ und Einsiedeln SZ gesperrt werden. Es verkehrten Ersatzbusse.
Das Sturmtief «Jasper» hatte der Schweiz schon bis am frühen Dienstagabend viel Regen gebracht. In den Voralpen und Bergregionen gab es verbreitet zwischen 50 und 70 Millimeter Niederschlag. Am meisten Regen gab es bis kurz vor 17.00 Uhr mit 100 Millimetern auf dem La Dole im Waadtländer Jura, wie der Wetterdienst Meteonews in seinem Blog schrieb.