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Flughafen Zürich: Neues Dock aus Schweizer Holz

sda |

 

Der Zürcher Flughafen hat ein neues Grossprojekt vor sich: Er ersetzt das alte Dock A für voraussichtlich 700 Millionen Franken durch einen Neubau aus Holz. Weil an diesem Dock ein Drittel des gesamten Flugverkehrs abgewickelt wird, ist das für die Verantwortlichen «eine Operation am offenen Herzen».

 

Bei der Inbetriebnahme im Jahr 1985 war das bisherige Dock A wegweisend: Auf der ganzen Länge des Docks wurden erste Laufbänder eingebaut, damit die Passagiere schneller vorwärts kommen. Bis heute ist der Bau praktisch in unveränderter Form in Betrieb, wie die Flughafen-Verantwortlichen am Mittwoch vor den Medien ausführten.

 

Es ist zu eng

 

Nach 37 Jahren ist das Gebäude mit dem Tower allerdings in die Jahre gekommen. Die Flugzeuge wurden grösser und der Flugplan dichter, so dass oft alle Standplätze belegt sind. Auch für die Passagiere wird es öfters eng, weil der Platz begrenzt ist.

 

Weil hier rund 100 Flüge, also etwa ein Drittel des gesamten Flugverkehrs abgewickelt wird, kann der Flughafen den alten Bau aber nicht einfach schliessen und abreissen. Stattdessen gibt es eine «lange Operation am offenen Herzen», wie Immobilien-Chef Daniel Scheifele sagte.

 

Das neue Dock wird gleich nebenan, etwas weiter nördlich, erstellt. Das alte bleibt während der ganzen Bauzeit weiter in Betrieb und wird erst danach rückgebaut.

 

In Bau gehen soll die neue Infrastruktur 2030.
Flughafen Zürich

 

Flugbetrieb soll nicht gestört werden

 

Der Baustart ist für 2030 geplant, die Arbeiten dürften zwei bis drei Jahre dauern. Dann kommt die Phase, in der das alte Dock A rückgebaut wird. «Das muss laufen wie ein Uhrwerk», sagte Scheifele weiter. Der Flugbetrieb dürfe nicht beeinträchtigt werden.

 

Anders als bisherige Flughafenbauten wird das neue Dock fast komplett aus Holz bestehen: Das Dach des Projekts «Raumfachwerk» gibt den Blick zum Himmel frei, der Tower ragt fast wie ein Kirchturm aus einem Dorfplatz empor.

 

Es gibt wieder einen physischen Tower

 

Die Dachfläche wird mit Solarzellen bedeckt, so dass zwei Drittel des Energieverbrauchs dieses Gebäudes mit Sonnenenergie gedeckt werden kann. Dies bringt den Flughafen seinem Netto-Null-Ziel im Jahr 2050 etwas näher.

 

Auch beim neuen Dock A ist ein physischer Tower für die Flugsicherung Skyguide geplant. Auf einen so genannten Remote-Tower, also die Flugsicherung aus der Ferne, wollten die Verantwortlichen nicht setzen. Grund dafür ist, dass es keine Garantie gibt, dass ein Remote-Tower bis zur Inbetriebnahme des neuen Docks wirklich einwandfrei funktionieren würde.

 

Diese Lösung nimmt Bezug auf die jahrhundertealte Tradition des Holzbaus in der Schweiz und die Formen von Steildächern in der Alpenlandschaft.
Flughafen Zürich

 

30‘000 m3 Holz

 

Wichtiges Standbein des Projekts ist in dieser Hinsicht die Wahl des Baustoffs Holz. Das neue Dock A soll auf den Passagierebenen grösstenteils mit Holz aus der Region gebaut werden – für ein Terminalgebäude dieser Grösse ist dies bislang einzigartig. Im 500 Meter langen Dock werden 30‘000 m3 Holz verbaut. 

 

Holz kann laut den Architekten hier seine besonderen Qualitäten als einheimischer, nachwachsender Rohstoff und CO2-Speicher überzeugend zum Tragen bringen. Mit seiner Energieeffizienz und Klimaleistung hebe sich der Holzbau in entscheidender Weise von anderen Konstruktionsweisen ab. «Die Ökobilanz fällt um so besser aus, je regionaler das Material beschafft wird. Diese Prämisse wird hier bereits im Entwurf mitgedacht», so die Architekten.

 

Holzbauland Schweiz

 

Der benötigte Rohstoff ist in der Schweiz vorhanden, und bei genügendem Vorlauf stehen auch ausreichende Verarbeitungskapazitäten bereit. Vorhanden ist im weltweit führenden Holzbauland Schweiz aber insbesondere auch die bautechnologische Kompetenz. «Die Schweizer Holzwirtschaft ist heute technologisch und leistungsmässig in der Lage, ein Grossprojekt wie das neue Dock A mit der Wurzel in der gefragten Zeit weitgehend mit Schweizer Holz auszuführen», zeigt sich Holzbauingenieur Pirmin Jung überzeugt.

 

Ein zweites Standbein sind erneuerbare Energien: Das Dach des neuen Docks und der Dockwurzel wird vollflächig für Fotovoltaik genutzt. Damit lassen sich rund zwei Drittel des jährlichen Strombedarfs für das Dock decken.

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