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Fördert Novartis Antibiotikaresistenz?

China produziert so viel Schweinefleisch wie kein anderes Land und schreckt auch vor masslosem Antibiotikaeinsatz nicht zurück. Wieso die Schweiz im Skandal mit drin steckt und was es mit dem Antibiotika Denagard auf sich hat, lesen Sie im folgenden Artikel.

Anja Tschannen |

 

 

China produziert so viel Schweinefleisch wie kein anderes Land und schreckt auch vor masslosem Antibiotikaeinsatz nicht zurück. Wieso die Schweiz im Skandal mit drin steckt und was es mit dem Antibiotika Denagard auf sich hat, lesen Sie im folgenden Artikel.

China habe die USA überholt und gelte nun als weltgrösste Produzentin von Schweinefleisch, schreibt die "Handelszeitung" in ihrer jüngsten Ausgabe zum Thema „Antibiotika für jedes Schwein“. Laut Marktbeobachtern wolle China ihre Schweinefleischproduktion im Verlauf des Jahres nochmals um 2,8 Prozent auf 53,8 Millionen Tonnen steigern.

Resistenzen auf Vormarsch

Seit jeher ist bekannt, dass China nicht davor zurückschreckt, in der Tierproduktion auf erhöhte Antibiotikagaben zurück zu greifen. Dieser „zügellose Antibiotika-Einsatz in der chinesischen Schweinemast“ hat Folgen, wie aus dem Artikel zu entnehmen ist. In drei grossen Schweinefirmen wurden bei neusten Untersuchungen „149 verschiedene Resistenzgene“ festgestellt.

Gefahren lauern laut Forschern nicht nur für Tiere, sondern auch für Menschen. Resistenzen können sich auch auf den Menschen übertragen besonders gefährlich sei die Übertragung via verseuchtem Fleisch, Trinkwasser oder der Kontakt zu Farmarbeitern. Trotzdem würden in China soviel Schweinefleisch konsumiert und exportiert wie noch nie.

Novartis erobert Mast

Linear zur Fleischproduktion scheint auch der Antibiotikabedarf rasant zu steigen. Und wer profitiert? Die Pharmafirmen. Obwohl die Sparte Tiergesundheit bei dem Basler Konzern Novartis bisher nur eine Nische gewesen sei, locke die Veterinärmedizin mit grossem Wachstumspotential. Dieses Potenzial scheint sich Novartis nun zu Nutzen zu machen. Das von Novartis im Jahr 1979 lancierte Mittel Denagard erlebe gerade sein Come-Back.

Denagard sei eines der wenigen gut wirksamen Mitteln gegen die Durchfallerkrankung Dysentrie bei Schweinen. In der Schweiz sei die Durchfallerkrankung bei Masttieren wenig verbreitet, ganz im Gegensatz zum Ausland. Kein Wunder sei das Antibiotikum in Europa, den USA und vor allem in Schwellenländern wie China, Vietnam und Brasilien ein Kassenschlager geworden. Im letzten Jahr sei  der Umsatz von Denagard um 12 Prozent gestiegen.

Denagard breitet sich aus

„Heute ist Denagard eine der fünf grössten globalen Marken für Nutztiere“, so die "Handelszeitung". Es werde längst nicht mehr nur in der Schweineproduktion eingesetzt, sondern etabliere sich immer mehr auch in der Geflügelproduktion. Auch wenn Novartis sich explizit für einen „besonnene Gebrauch von Antibiotika“ ausspricht, sei Medikamentenmissbrauch in anderen Ländern nicht überprüfbar.

Die Verlockung von den „positiven Nebeneffekten“ des Antibiotikum, wie zum Beispiel eine wachstumsfördernde Wirkung zu profitieren, ist in Schwellenländern momentan grösser als die Angst vor multiresistenten Keimen.

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