Ein aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Alain Berset ist Beat Jans, derzeit Regierungspräsident des Kantons Basel-Stadt. Mit ihm wären die Städte wieder im Bundesrat vertreten. Von 2010 bis 2020 war er Nationalrat.
Jans machte eine Lehre als Landwirt, bildete sich zum Agrotechniker weiter und absolvierte an der ETH ein Studium als Umweltnaturwissenschafter. Von 1995 bis 2010 arbeitete er bei der Umweltorganisation Pro Natura.
Im Nationalrat sass Jans in der Kommission für Wirtschaft und Abgaben und war dort innerhalb der SP für die Agrarpolitik zuständig. In dieser Zeit vertrat er oft Positionen, die der bäuerlich-bürgerlichen Haltung des Schweizer Bauernverbands zuwiderliefen. Er unterstützte zum Beispiel die Abschaffung der Tierbeiträge im Rahmen der AP 14–17, was Milchviehbetriebe in den Zonen Talzone bis Bergzone II Gelder kostete (dafür konnten die Bergzonen III und IV beitragsmässig profitieren). Jans forderte auch wiederholt, dass der Bund die Absatzförderung beim Fleisch nicht mehr unterstützt.
Im Rahmen eines Vorstosses aus der Wirtschaftskommission im Jahr 2015 und bei der sogenannten Gesamtschau zur Agrarpolitik vom 1. November 2017 zeigte er sich auch offen für einen Abbau des Schweizer Grenzschutzes für landwirtschaftliche Produkte. Sowieso sind ihm als Basler die Beziehungen zur EU sehr wichtig, er kritisierte den Bundesrat für den Entscheid, beim Rahmenabkommen nicht weiter zu verhandeln.
Jans engagierte sich für die Hornkuh-Initiative und forderte in einem Vorstoss, dass für Quereinsteiger in die Landwirtschaft der Zugang zu Agrarland erleichtert wird. Er machte auch einen Vorstoss, der kleineren Betrieben mehr Direktzahlungen hätte einbringen sollen, die Mehrzahl der Betriebe hätte profitiert.
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