Der neuseeländische Molkereikonzern Fonterra will seine Geschäfte in Australien auf Vordermann bringen und dafür auch Geld investieren.
Wie das Unternehmen am vergangenen Mittwoch mitteilte, soll am Standort Stanhope im Bundesstaat Victoria die im vergangenen Jahr abgebrannte Käseproduktionsstätte durch ein modernes Werk mit neuester Technik ersetzt werden. Für den Neubau sollen etwa 141 Mio NZ$ (88 Mio Euro) ausgegeben werden. Die voraussichtlich 2017 komplett funktionstüchtige Anlage soll jährlich rund 45 000 t Käse, darunter Parmesan, Gouda und Mozzarella, produzieren. Vermarktet werden soll der Käse in Australien und im Export, wobei die jüngsten Freihandelsabkommen mit China, Japan und Südkorea als absatzfördernd betrachtet werden. D
ie bei der Käseherstellung anfallende Molke soll an den Standorten Darnum und Dennington im gleichen Bundesstaat verarbeitet werden, vor allem zu Spezialnahrungsmitteln. Eine Woche zuvor hatte Fonterra angekündigt, eine millionenschwere fünfjährige strategische Partnerschaft mit dem australischen Säuglings- und Kindernahrungsmittelhersteller Bellamy`s einzugehen. Vorgesehen ist, dass Fonterra am Standort Darnum biologisch erzeugtes Babymilchpulver für die bekannten Marken von Bellamy produziert, die sich in Asien großer Beliebtheit erfreuen. Mitte November musste sich Bellamy bei seinen australischen Kunden entschuldigen, da viele seiner Babymilchprodukte nach dem chinesischen Onlineshoppingevent "Tag der Singles" komplett ausverkauft waren.
Das Fonterra-Werk in Darnum, in welches zuletzt gut 45 Mio NZ $ (28 Mio Euro) investiert wurden, steht auch im Mittelpunkt des in diesem Jahr gegründeten Joint Ventures mit der chinesischen Beingmate Baby & Child Food Company. In dem Gemeinschaftsunternehmen sollen am Standort Darnum Säuglingsnahrungsmittel für den chinesischen Markt produziert und durch das Distributionsnetz von Beingmate vertrieben werden.