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Formen der Hörner ist eine Kunst

Nun kurz vor der Abstimmung zur Hornkuhinitiative werden von Befürwortern und Gegnern alle Register gezogen. Selbst die simple Frage «Wie bringt man das Horn in Form?» bietet Anlass für rege Pro- und Kontra-Diskussionen. Ein Grund mehr, um genauer nachzufragen. Drei Landwirte, drei Kuhrassen, drei Vorstellungen von der idealen Hornform und drei Techniken zur Hornführung werden in diesem Dossier präsentiert. Im ersten Teil geht es darum, wieso man Hörner überhaupt formen muss.

Anja Tschannen |

 

 

Nun kurz vor der Abstimmung zur Hornkuhinitiative werden von Befürwortern und Gegnern alle Register gezogen. Selbst die simple Frage «Wie bringt man das Horn in Form?» bietet Anlass für rege Pro- und Kontra-Diskussionen. Ein Grund mehr, um genauer nachzufragen. Drei Landwirte, drei Kuhrassen, drei Vorstellungen von der idealen Hornform und drei Techniken zur Hornführung werden in diesem Dossier präsentiert. Im ersten Teil geht es darum, wieso man Hörner überhaupt formen muss.

Horn ist nicht gleich Horn. Während einige Kühe mit schön geschwungenen, nach oben gerichteten Hörnern posieren, scheint bei anderen die Schwerkraft überhandgenommen zu haben, und die Hörner wachsen horizontal oder gar gegen den Boden. In vielen Fällen haben Kühe nicht so schön wachsende Hörner, und der Bauer muss nachhelfen und die Hörner in die gewünschte Form «erziehen». Dies geschieht zum Beispiel, indem ihnen ein sogenanntes Joch um die Hörner fixiert wird. 

Für die Tiere  sei das  schmerzhaft, argumentieren Horngegner. Es sei tierfreundlicher, die Hörner durch einen einmaligen Eingriff unter Anästhesie und mit Schmerzbehandlung auszubrennen, als den Tieren durch das Joch einen lange andauernden und permanenten Schmerz  zuzufügen, um die Hörner in Form zu bringen. Studien darüber, ob und wie das «Jöchlen» der Hörner dem Rindvieh Schmerzen bereitet, gibt es nicht. 

Keine Literatur zum Horn formen

Da weder schriftliche Beobachtungen noch Erfahrungswerte vorliegen würden, wolle man zum Einsatz des Jochs keine Stellung beziehen, schreibt der Schweizer Tierschutz auf Anfrage. Während Literatur zu diesem Thema fast gänzlich fehlt, tummeln sich auf den Sozialen Medien Räubergeschichten zum Formen der Hörner. 

Von eingewachsenen Jöchli, Fixation mit Gegengewicht und wochenlanger Stallhaltung ist die Rede. Es geht so weit, dass das Formen der Hörner als Tierquälerei bezeichnet wird. Dem halten die Argumente der Hornbefürworter entgegen. Sie meinen nämlich, dass das Formen der Hörner nichts mit Zwang zu tun habe – vorausgesetzt, man mache es richtig – sprich, man stellt die Grösse der Hornführer richtig ein und kontrolliert regelmässig deren Sitz. Im Dossier haben wir drei Landwirte über ihre Tipps und Tricks zu schönen Kuhhörnern befragt. 

Jedes Horn ist anders

Nicht nur die Vorstellung  eines schönen Kuhhorns ist sehr verschieden und absolut individuell, sondern auch die Technik, um das ideale Horn zu formen. Es gibt wohl genauso viele Theorien und Methoden, um Hörner in Form zu bringen, wie es Hornfans und Kühe mit Hörnern gibt.

Obwohl jeder Landwirt seine bevorzugten Hilfsmittel und Tricks hat, ist doch jedes Horn verschieden, sei es schon nur von der Wachstumsgeschwindigkeit her oder bezüglich Horndicke und Struktur. Dies müsse man beim «Erziehen» der Hörner berücksichtigen, sind sich alle drei porträtierten Landwirte einig. Man müsse eben auf das Horn und  auf das Tier eingehen können und trotz bevorzugter Methode flexibel bleiben.

Von Generation zu Generation weiter gegeben

Literatur zum Hornführen ist rar, aber das vorhandene Wissen von eingefleischten Hornliebhabern umso grösser. Von Generation zu Generation wird es in der Praxis weitergegeben.

«Ich habe das Hornführen von alten Landwirten gelernt», sagt der 70-jährigeEringerzüchter Claude Taramarcaz im Gespräch, «jetzt gebe  ich dir einen Teil meines Wissens weiter, weil du dich dafür interessierst und Fragen stellst.» Und wer einmal die Gelegenheit hat, in einem Gespräch in die faszinierende Kunst der Hornführung einzutauchen, wird merken, wie gross und breit das Spektrum dieser Thematik ist. 

Zu gross, um in einem einzigen Dossier erfasst werden zu können und zu wichtig, um nicht wenigstens zu versuchen, einen winzigen Einblick zu geben. Denn nebst Ästhetik hat das Hornführen einen elementaren Grund: Sicherheit. Durch das Formen der Hörner versucht man nämlich, die Sicherheit im täglichen Umgang mit den Tieren zu steigern.

Mond und Horn

Die Begriffe aufsteigend (obsigend) und absteigend (nidsigend) bezeichnen die Stellung des Mondes in Bezug auf den Himmelsäquator. Der Mond ist aufsteigend, wenn er den tiefsten Punkt vor der Sternbildregion Schütze verlässt, und umgekehrt absteigend, wenn er den oberen Scheitelpunkt bei der Sternbildregion Zwillinge passiert hat und wieder sinkt. 

 

  • Hornpflege soll im Obsigend-Steinbock erfolgen, damit sich die Hörner aufwärts schwingen. (Landwirt, Pany GR, Umfrage 1972)
  • Wenn Hörner zu tief, im Obsigend Schnitte im Horn anbringen – Hornführer anbringen und abnehmen. (Landwirt, Wädenswil ZH, Umfrage 1972)
  • Man soll bei den Kälbern die Hornjöchli bei zunehmendem Mond anbringen (Landwirt, Einigen BE, Umfrage 1972)

 

Quelle: Mondregeln

Kommentare (1)

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  • Anja Genyk | 07.11.2020
    Können Sie mir bitte helfen ich weiß nicht mehr weiter. Ich hab einen Ochsen mit Hörner und er ist 8 Monate alt. Ich möchte gerne wie man so schön sagt "Kampfhörner" bei ihm haben. Aber leider wachsen die Hörner nach hinten. Ich hab jetzt versucht für jetzt das Ich ihm hinten Leder an die Hörner angebracht habe das diese mal vor wachsen. Aber ich kenne mich zu wenig aus beim richtigen Horn Formen und bitte dringendst um Hilfe. Wie gesagt ich kenn mich nicht so gut aus und möchte schöne gebogene nach oben schauende Hörner. Ich danke schon im voraus!
    LG Anja Genyk

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