Großen Waldregionen Kanadas steht offenbar ein sprunghafter Wandel bevor. Anhand von Modellen haben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der University of Michigan gezeigt, dass es bei Waldbränden ebenso wie bei Epidemien Schwellenwerte gibt.
Demnach bewegen sich offenbar große Gebiete Kanadas auf diesen Schwellenwert zu und könnten diesen künftig durch den Klimawandel überschreiten. Die Folge sei, dass sowohl die jährlich abgebrannten Flächen als auch die durchschnittliche Größe der Feuer steigen würde, erklärten die Forscher; ihre Ergebnisse sind in der Dezember-Ausgabe des Fachblattes „The American Naturalist“ nachzulesen.
Aus Sicht der Wissenschaftler sollten daher die Strategien zur Bekämpfung von Waldbränden in weiten Teilen Kanadas überdacht werden. Brände seien ein entscheidender Faktor in vielen terrestrischen Ökosystemen, berichtete Dr. Volker Grimm vom UFZ. Sie seien geprägt durch das Zusammenspiel von Wetter, Vegetation und Landnutzung, was sie empfindlich für den globalen Wandel mache. „Veränderungen im Waldbrandregime haben deutliche Auswirkungen von der lokalen bis zur globalen Skala und damit auch auf das Klima“, erklärte Grimm. Deshalb sei es wichtig zu verstehen, wie die Mechanismen abliefen, die diese Waldbrände prägten, um Vorhersagen machen zu können, was sich in Zukunft ändern werde.


